Insidertipps für Paris: Die Stadt der Liebe mal ganz anders entdecken
Der Eiffelturm, der Louvre oder das berühmte Moulin Rouge sind typische Attraktionen, die jeder Tourist bei einer Stadtrundfahrt in Paris zu sehen bekommt. Langweilig? Kein Problem – Paris hat all denjenigen, die sich einmal abseits der Touristen-Trampelpfade wagen wollen, viele wunderschöne und interessante Seiten zu bieten.
Günstig übernachten
Zunächst das Wichtigste: die Unterkunft! Hotelzimmer in Paris sind fast zu jeder Jahreszeit teuer, wenn man nicht gerade in einem zentrumsfernen Arrondissement oder in einer Besenkammer mit fließend Kaltwasser wohnen möchte. Eine preiswerte Lösung gegenüber preisintensiven Hotels sind da private Ferienwohnungen in Paris, die mit einer persönlicheren Note und der Herzlichkeit der Gastgeber punkten können.
Sightseeing unterwegs
Anstatt mit einem Touristen-Bus durch die überfüllten Straßen zu schleichen und die Stadt hinter der Scheibe zu erleben, empfiehlt es sich, bei gutem Wetter das Sportliche mit dem Angenehmen zu verbinden und die Stadt mit dem Rad zu erkunden. Ähnlich wie in vielen deutschen Großstädten auch gibt es in Paris Leihfahrräder – die "Vélib" (von vélo für "Fahrrad" und liberté für "Freiheit") mit inzwischen über 1200 Stationen für 1,70 € pro Tag. Auch wenn vielen Touristen die etwas chaotische Pariser Verkehrslage anfangs Angst macht: Es lohnt sich durchaus. Erkunden Sie die Stadt auf Seitenstraßen, nehmen Sie Wege durch Parks und mischen Sie sich unter das Pariser Vélo-Volk! Die Sehenswürdigkeiten in Paris sind so zahlreich vorhanden, dass sich eine mehrtägige Ausleihe schnell bezahlt macht.
Ausflug ins Grüne
Nicht nur Verliebte sollten sich bei jedem Paris-Urlaub unbedingt Zeit nehmen für die wunderschönen Parkanlagen im sonst mancherorts etwas grauen Paris. Im Westen der Stadt im Bois de Vincennes beispielsweise finden Sie den Parc Floral, den Blumengarten von Paris. Egal ob für ein romantisches Picknick oder als Familien-Ausflugsziel: Hier gibt es viel zu entdecken! Flanieren Sie über die riesigen Grünflächen, erkunden Sie den botanischen Garten oder lassen Sie Ihre Kinder auf den großen Spielplätze toben.
Eine weitere Oase findet sich ganz in der Nähe des Grabs von Napoleon im Invalidendom. Hier liegt das – ebenfalls sehenswerte – Musée Rodin, das über einen beeindruckenden Museumgarten verfügt. Neben der gartenbaulichen Kunst gibt es hier zahlreiche Skulpturen des französischen Bildhauers August Rodin zu bestaunen. Einen Besuch wert ist auch immer der berühmte Blumengärten im Jardin Natural in La Villette. Ganz in der Nähe des berühmten Friedhofs Père Lachaise ist er eine Oase der Ruhe.
Nicht zuletzt darf auch der Albert Kahn-Garten nicht unerwähnt bleiben. Er befindet sich vor den Toren von Paris, in Boulogne-Billancourt, am Ende der Metrolinie 10. Es handelt sich hier weniger um einen einheitlichen Park als vielmehr um ein Patchwork aus mehreren Gärten und unterschiedlichen Stilrichtungen der Gartenkunst: Japanischer Garten, französischer Garten, englischer Garten, goldener Wald, blauer Wald, Wald der Vogesen, Rosengarten, Spalierobstgarten und vieles mehr. Besucher können hier Pflanzen aus der ganzen Welt auf insgesamt vier Hektar Fläche entdecken.
Flohmärkte
Wer eine Alternative zu La Fayette und teuren Markenboutiquen in den Einkaufsstraßen sucht, wird die Pariser Flohmärkte lieben. Insgesamt gibt es in Paris über 90 Flohmärkte, auf denen gewissermaßen alles gehandelt wird – von Lebensmitteln über Antiquitäten und Bücher bis hin zu Vintage-Kleidung. Jedes Arrondissement verfügt über eine ganz eigene Flohmarkt-Kultur. Es lohnt sich auf jeden Fall, hier zu stöbern, zu feilschen und ganz besondere Souvenirs ausfindig zu machen. Beliebte Flohmärkte sind der Marché Saxe-Breteuil (donnerstags und samstags im angesagten 7. Bezirk gleich am Eiffelturm), der Dauerflohmarkt Marché d’Aligre (im 12. Arrondissement von der Rue de Charenton bis zur Rue Saint-Antoine) oder Les Puces de Saint-Ouen, der wohl bekannteste Flohmarkt im 18. Arrondissement (Rue Jules Vallès, zwischen Porte de St-Ouen und Porte de Clignancourt) an jedem Samstag, Sonntag und Montag.
Paris von unten
Sie mögen es manchmal auch unterirdisch? Dann kommen Sie in die Pariser Katakomben. Dabei handelt es sich um ehemalige Steinbrüche, die später teilweise als Beinhäuser genutzt wurden. Der Hintergrund: Ende des 18. Jahrhunderts führten die wachsende Bevölkerung, Seuchen und Hungersnöte zu einer Überfüllung der Pariser Friedhöfe. Verkürzte Ruhefristen für Tote und Exhumierungen der nur halb verwesten Leichen führten zu schwerwiegenden Hygieneproblemen. Seit 1785 wurden die Leichname daher in die Katakomben verlagert.
Nach einem Abstieg über 130 Stufen in den Untergrund können Besucher zunächst ehemalige unterirdische Steinbrüche besichtigen. Auf dem Weg zum Beinhaus sind an weiteren Besichtigungspunkten aufgeschichtete Knochen und Schädel zu sehen. Die Route durch die Katakomben beträgt etwa zwei Kilometer und dauert rund 45 Minuten. Ein Ticket kostet 10 Euro für Erwachsene und 8 Euro für alle unter 27 Jahren.
Paris von oben
Die französische Metropole in ihrer ganzen Pracht zur überblicken ist nicht einfach. In diesem Fall hilft es, eine gute Aussichtsplattform zu haben. Neben dem Eiffelturm bietet eine solche der Tour Montparnasse, mit 210 Metern eines der höchsten Gebäude Europas. Wer eventuelle Touristenschlangen an der Eintrittskasse umgehen möchte, sollte die Möglichkeit nutzen, sein Ticket per Vorkasse zu beziehen, zum Beispiel über fnac. Drinnen geht es dann per Aufzug mit Highspeed in den 56. Stock, wo sich den Besuchern ein beeindruckender Panorama-Ausblick über die Stadt bietet. Aufzug und Ausblick sind allerdings weniger für Gäste mit Höhenangst oder Schwindel geeignet.
Paris ist zu jeder Jahreszeit eine interessante Stadt voller Abenteuer und Höhepunkte. Mit den Insidertipps hat man noch dazu die Gelegenheit, mehr als nur die touristischen Seiten der Stadt der Liebe zu entdecken.
