Artikel erstellt am 07.04.2015
© Nadine Diz Freire

Interview mit Nadine Diz Freire - urlaubserprobte Familienbloggerin aus Leidenschaft

Für Eltern ist es mitunter der schönste Zeitpunkt des Jahres: der alljährliche Familienurlaub. Wo geht die Reise hin? Welches Spielzeug muss unbedingt in den Koffer? Und was macht man am besten bei Regenwetter? Diese Fragen stellen sich früher oder später bei jedem Elternteil. Dass man dabei mit so vielen verschiedenen Interessen auch so manchen Kompromiss eingehen muss, ist natürlich klar. In unserer neuen Blogreihe haben wir verschiedene "Familienmanager" nach ihren Erfahrungen beim Urlaub mit Kindern gefragt. Den Anfang macht Nadine Diz Freire von planethibbel.com.

1. Wer bestimmt bei Ihnen zu Hause, wohin die Reise geht?
Ehrlich gesagt fast immer ich. Ich habe ständig neue Reiseideen und bin da auch oft sehr spontan. Wenn mich ein Ziel plötzlich total anfixt, kann es auch mal passieren, dass ich vorherige Pläne einfach über den Haufen werfe.

2. Was machen Sie, wenn sich einmal nicht alle Familienmitglieder einig sind?
Bis jetzt haben mein Mann und meine zwei Söhne immer alles mitgemacht, was ich so ausgeheckt habe. Anscheinend haben ihnen unsere Reise bisher also gefallen. Wenn der Tag kommt wo sie mit entscheiden möchten und vielleicht nur noch Cluburlaube vorschlagen, bekommen wir sicher ein paar Problemchen. Aber ich bin da sehr zuversichtlich, dass meine Kinder mein reisefreudiges, abenteuerlustiges Gen geerbt haben und wir uns da schnell einig werden können.

3. Was ist aus Ihrer Sicht der schönste Ort in Deutschland/Europa, um Urlaub mit der Familie zu machen?
Den allerschönsten Ort habe ich bisher noch nicht entdeckt. Dafür gibt es einfach zu viele verschiedene wundervolle Ecken auf diesem Planeten. Aber die inspirierendste Stadt Deutschlands ist und bleibt für mich Berlin und wenn man schon mal da ist, fährt man am besten direkt mal ins Umland und lässt die Seele in der Uckermark in Brandenburg baumeln. Und Europa ist einfach zu vielfältig und kunterbunt für DEN Tipp schlechthin. Ich würde gerne irgendwann alle Länder dieses grandiosen Kontinents bereisen und ich glaube jedes einzelne Land bietet ganz individuelle Highlights.

4. Was muss eine familienfreundliche Destination für Sie haben?
Definitiv Abwechslung, damit jeder auf seine Kosten kommt. Man könnte uns wohl nicht irgendwo in die Pampa verfrachten wo es nichts zu entdecken gibt. Daher wären zwei Wochen reiner Strandurlaub wohl auch nicht unser Ding.

5. Gibt es eine bevorzugte Unterkunftsart für Sie, wenn Sie mit der Familie verreisen?
Definitiv das Ferienhaus oder eine -wohnung. Das ist mit zwei Kindern einfach am unkompliziertesten. Ich weiß für ein paar Tage aber mittlerweile auch die Vorzüge einer familienfreundlichen Hotelanlage zu schätzen wo es morgens, mittags und abends ein Buffet gibt. Denn im Urlaub einkaufen zu gehen und immer nur zu kochen, ist ja auch nicht gerade Erholung. Und mit Kleinkindern in schicken Restaurants essen zu gehen, ist mitunter kein Vergnügen.

6. Was zeichnet Ihr Traumferienhaus aus?
Leider sind viele Ferienhäuser die familiengerecht sind, auch dementsprechend rudimentär ausgestattet. Wahrscheinlich aus Angst, dass die Kinder was kaputt machen könnten. Dafür habe ich zwar Verständnis, aber ich mag auch im Urlaub nicht in Sperrmüll oder Gelsenkirchener Barock wohnen. Man kann eine Wohnung auch liebevoll und ansprechend einrichten ohne wahnsinnig viel Geld ausgeben zu müssen. Ich persönlich mag es eher schlicht, aber trotzdem auch stylish, gemütlich und unkompliziert. Bestenfalls hat das Haus noch einen Garten, damit ich die Kinder mal zum Spielen rausschicken kann. Aber um so ein Objekt zu finden, suche ich manchmal sehr lange im Internet. Im Übrigen haben meine Kinder bis auf 1-2 Gläser noch nie etwas in einem Ferienhaus beschädigt. Das sind also vielleicht auch nur Vorurteile.

7. Was sollte jede Familie unbedingt mit in den Koffer packen und warum?
Ehrlich gesagt bin ich da relativ leidenschaftslos. Im Notfall kann man ja fast alles nachkaufen. Mit im Gepäck habe ich aber immer meine Kamera. Auf die würde ich nicht verzichten wollen. Und die Kinder packen natürlich immer ihre kleinen Rucksäcke mit ein paar Lieblingssachen und den Kuscheltieren.

8. Haben Sie feste Rituale, wenn Sie mit Ihren Kindern verreisen (z. B. das morgendliche gemeinsame Frühstück, Morgensport, etc.)?
Eigentlich die gleichen Rituale wie auch zuhause. Uns sind z.B. gemeinsame Mahlzeiten sehr wichtig. Und abends vorm schlafen gehen lesen wir den Kindern immer noch etwas vor.

9. Wie vertreiben Sie sich mit Ihren Kindern die Anreisezeit zum Zielort?
Auf längeren Autofahrten haben wir immer jede Menge Hörspiele und Bücher dabei. Zwischendurch machen wir die üblichen Spielchen wie z.B. Ich sehe was, was Du nicht siehst oder wir denken uns Geschichten aus. Im Flugzeug gucken sie dann eh Filme oder wir packen das Malbuch oder iPad aus. Je älter sie werden, desto einfacher wird es mit der Beschäftigung.

10. Was ist für Sie die größte Herausforderung bei der Urlaubsplanung mit Kindern?
Ehrlich gesagt, überhaupt etwas Bezahlbares zu finden. Zu viert und dann auch noch in den Schulferien….das reißt schon ein großes Loch in die Familienkasse. Und gerade bei der Buchung eines Ferienhauses muss man immer darauf achten ob es überhaupt kindertauglich ist. Steile Treppen, zu wenig Schlafzimmer, zu nah am Wasser oder an der Straße. Mit zwei Jungs im Alter von 3 und 8 ist man nie vor Überraschungen sicher.

11. Was ist Ihr Tipp, um aus einem verregneten Urlaubstag das Beste herauszuholen?
Solange es nur ein Tag ist geht´s ja noch. Seit Neuestem haben wir immer ein Mini-Köfferchen mit Legosteinen dabei. Damit können schon mal ein paar Stunden überbrückt werden. Längere Regenperioden hatten wir zum Glück noch nicht. Aber wir sind mit den Kindern auch schon im strömenden Regen in Schottland durch die Gegend gelaufen. Gummistiefel und Regenjacke an und raus. Danach sind die ausgepowert und freuen sich auf´s Sofa.

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