Artikel erstellt am 14.02.2014

Sachliches Deutschland – Ortsnamen benannt nach Dingen

Nicht gerade alltäglich ist es wenn Ortsnamen nach alltäglichen Dingen benannt sind. Dabei reichen die Möglichkeiten von köstlichen Mahlzeiten bis zu ganzen Sätzen. Den Begriff Pixel kennen sicherlich tausende Grafiker und Computerfachmänner. Doch wie viele mögen Pixel, den Ortsteil der Gemeinde Herzebrock-Clarholz, kennen? Ob Pixel aufgrund seiner Größe den Namen trägt, ist unklar. Gewiss ist, dass der Ortsteil ähnlich wie sein Namensvetter das kleinste Element einer Struktur ist.

Da läuft einem doch glatt das Wasser im Mund zusammen, wenn man das Wort Kuchen hört. Wer stattdessen auf die Gemeinde in Baden-Württemberg stößt muss auch nicht traurig sein, denn hier gibt es die Jakobuskirche und die Burg Spitzenberg zu besichtigen. Der Namensursprung liegt vermutlich in der Eisenverhüttung, bei der kuchenförmige Schlacken anfallen. Ähnlich appetitanregend ist Linsengericht in Hessen. Die Gemeinde gibt es seit 1970 als vier Gemeinden zusammengeschlossen wurden. Die hessische Landesbehörde befand den Namen als historisch treffend. Denn natürlich geht es bei Linsengericht nicht ums Essen, sondern um das Gericht, welches in dieser Region Recht sprach. Der Zusatz „Linsen“ ist vermutlich der Tatsache geschuldet, dass damals eben jene Hülsenfrucht angebaut wurde.

Lederhosen vermutet man eher in Bayern, aber auch in Thüringen gibt es sie. Der Name der Gemeinde Lederhose hat jedoch nichts mit dem Kleidungsstück zu tun. Vielmehr geht Lederhose auf den slawischen Namen Ludorad zurück. Dennoch ziert – ganz der Tracht entsprechend – eine Lederhose das Gemeindewappen. Einer Gemeinde im thüringischen Altenburger Land hat ihr Ortsname schon so einiges gekostet. Denn das Ortsschild mit der Aufschrift Drogen war einfach zu beliebt und wurde daher immer wieder geklaut. Und das kann für eine Gemeinde mit grade einmal 138 Einwohnern schon teuer werden.

Für manche Ortschaften reicht kein einfacher Begriff. Da müssen ganze Sätze her. So ist der Name einer Gemeinde im Landkreis Oder-Spree Siehdichum. Das klingt doch wie eine Einladung in den 1.500 Einwohner zählenden Ort. Siehdichum ist eine junge Gemeinde, die 2003 gebildet wurde. Namensgebend war ein Forsthaus am Hammersee. Einen so schönen Ortsnamen wie Findenwirunshier gibt es leider nur noch unter Ortskundigen. Denn leider ging dieser Ortsname verloren, als Findenwirunshier, Papierfabrik und Kaliß zusammengeschlossen wurde. In Neu Kaliß im Landkreis Ludwigslust-Parchim zeugt noch die alte Mühle, die heute als Wasserkraftwerk dient, von Findenwirunshier. Den Ort Papierfabrik findet man übrigens auch in Hessen, in der Gemeinde Kaufungen. Der Namensursprung des ehemaligen Industriegebietes ergibt sich schnell, doch heute muss es selbst für die Anwohner grammatikalisch falsch klingen, wenn sie sagen: „Ich wohne in Papierfabrik“.

Solche und weitere Ortsschilder lauern überall in Deutschland und warten nur darauf entdeckt zu werden. Sicherlich nimmt man dabei auch einen Umweg in Kauf, wenn man dafür zum Beispiel Umweg, einen Ortsteil von Steinbach in Baden-Baden kennenlernen kann.

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