Nachhaltiges Reisen - Teil 3: Vor Ort nachhaltig handeln
Nachdem wir uns in den vorangegangenen Wochen mit den Themen nachhaltige Anreise und umweltfreundliche Ferienunterkünften beschäftigt haben, dreht sich der dritte und letzte Teil der Serie „Nachhaltiges Reisen“ um das nachhaltige Verhalten am Urlaubsort. Ist die richtige Unterkunft gefunden, steigt die Vorfreude auf den lang ersehnten Urlaub. Am Tag X geht es endlich los und wir fahren oder fliegen zu unserem auserwählten Urlaubsort. Dort stellt sich dann die Frage, wie kann ich auch vor Ort nachhaltig etwas tun? Die nachfolgenden Maßnahmen mögen wohl für viele selbstverständlich sein. Doch oftmals vergisst oder ignoriert man das Selbstverständliche, gerade weil es allgegenwärtig ist.
Für viele touristisch-geprägte Länder stellt Müll ein großes Problem dar. Häufig ist dort keine ausreichende Müllentsorgung gewährleistet und der Abfall, der zusätzlich durch Touristen entsteht, hat eine negative Auswirkung auf die Natur. Dem können Touristen aber entgegenwirken, indem sie alle Plastikmaterialien mehrfach benutzen oder bewusst komplett auf diese verzichten. Speziell in der Ferienwohnung oder Pension sollte der anfallende Müll immer recycelt und entsprechend entsorgt werden. Auch selbstverständliche Handgriffe, wie das Ausschalten von Licht und Klimaanlage, sollten in der Ferienunterkunft genauso beherzigt werden, wie zu Hause.
Ähnliche Richtlinien gelten für die Verwendung von Wasser. Bereits in der Kindheit haben wir gelernt, beim Zähne putzen oder Hände waschen, den Wasserhahn zwischendurch auszudrehen. Außerdem spart eine Dusche mehr Wasser, als ein Vollbad in der Badewanne. Auch mit der Wiederbenutzung von Handtüchern und Bettwäsche kann Wasser gespart werden. Viele Ferienunterkünfte haben in den letzten Jahren vermehrt Schilder angebracht, auf denen zum sparsamen Umgang mit neuen Handtüchern gebeten wird. Bereits ein kleines Schild appelliert an das Umweltbewusstsein des Menschen und kann viel bewirken. Außerdem wer braucht schon jeden Tag ein neues Handtuch? Wenn in dem Ferienhaus Waschmaschinen und Spülmaschinen vorhanden sind, gilt es diese nur anzuschalten, wenn sie wirklich voll sind. Auch wenn der Geschirrspüler nur halb voll ist, verbraucht dieser trotzdem 75 Prozent Energie.
Grundsätzlich sollte im Urlaub die lokale Wirtschaft in jeder Hinsicht unterstützt werden, um langfristig nachhaltig zu handeln. Wer Freunden und Verwandten am Urlaub teil haben lassen will, greift oft auf Souvenirs zurück. Um auch den sozialen Faktor der Nachhaltigkeit zu bedienen, sollten daher lokale Waren gekauft werden, die von der einheimischen Bevölkerung hergestellt werden. Außerdem empfiehlt es sich, in regionalen Restaurants zu speisen. Das bringt vor allem zwei positive Aspekte mit sich. Zum einen unterstützt man erneut die Bewohner, für die der Tourismus die Haupteinnahmequelle ist. Zum anderen lernt man die Kultur des Landes intensiver kennen. Da oftmals auch die Einheimischen am kulturellen Austausch interessiert sind, empfiehlt es sich an Touren teilzunehmen, die von ihnen geführt werden und nicht von großen Touristikkonzernen.
Bereits mit vielen kleinen Schritten kann systematisch etwas für die Nachhaltigkeit getan werden. Oftmals fällt in diesem Zusammenhang der Begriff des Ökologischen Fußabdrucks. Dieser fasst alle Ressourcen eines Menschen auf, den dieser im Alltag verbraucht und zeigt folglich wie viel Fläche benötigt werden würde, um alle Ressourcen zur Verfügung zu stellen. Auf der Internetseite footprint-deutschland können interessierte Personen ihren individuellen Fußabdruck ermitteln und sich Tipps holen, wie dieser verkleinert werden kann.
Die Serie „Nachhaltiges Reisen“ soll den Lesern für das Thema Nachhaltigkeit sensibilisieren und einen Eindruck vermitteln, wie einfach es ist mit wenigen Maßnahmen, sowohl im Urlaub als auch zu Hause, etwas Gutes für die Umwelt zu tun. Mit kleinen Handgriffen im Urlaub ist der erste Schritt in eine nachhaltigere Richtung schon getan.
