Artikel erstellt am 22.09.2016
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Das UNESCO-Welterbe – Teil 3: An der Küste Spaniens

Jetzt im Spätsommer bzw. Anfang Herbst ist die beste Zeit für eine ausgedehnte Abenteuerfahrt zu den Welterbestätten Spaniens, denn der Touristenansturm, der die Küstenregionen im Sommer mit Menschen füllt, nimmt langsam ab und auch die Temperaturen bewegen sich wieder im Bereich des Erträglichen. Deshalb brechen wir heute auf, um die vor allem für entspannten Badeurlaub bekannte Umgebung am Mittelmeer Spaniens einmal von einer vollkommen anderen Seite kennenzulernen.

Insgesamt erwarten uns dabei knapp 1.200 Kilometer Fahrtvergnügen. Wer uns dabei begleiten mag, plant also besser ein bisschen mehr Urlaub ein, damit auch genügend Zeit auf den einzelnen Etappen bleibt, um ausgiebig das Lebensgefühl, die Kultur und die Atmosphäre der verschiedenen Orte in sich aufzusaugen.


Das Lebenswerk von Antoni Gaudí

Zugegeben, eine Überraschung ist es nicht, dass wir unsere Reise heute in Spaniens zweitgrößter Stadt starten. In Barcelona wimmelt es nur so von Sehenswürdigkeiten. Doch wenn die Stadt für etwas besonders bekannt ist, dann sind es die Meisterwerke des weltberühmten Architekten Antoni Gaudí. Eigenwillig, unkonventionell und ein bisschen schräg – so lässt sich der Baustil des Ausnahmekünstlers kurz und präzise zusammenfassen. Zahlreiche Bauwerke in Barcelona tragen seine Handschrift und wurden von ihm bis ins kleinste Detail selbst entworfen.

Dazu zählen unter anderem die Casa Milà und die Palau Güell sowie auch der atemberaubende Park Güell, die es 1984 unter die ersten Weltkulturerbestätten Spaniens schafften. 24 Jahre später wurde die Auszeichnung als Kulturerbe dann noch einmal erweitert, sodass heute auch das Casa Batlló, das Casa Vicens sowie die Geburtsfassade und die Krypta der Sagrada Família in Barcelona unter dem Schutz der UNESCO stehen.

Wer sich Gaudís Lebenswerk in Barcelona anschauen und in die faszinierende Welt eines der wohl bedeutenden Architekten Spaniens eintauchen möchte, der sollte dafür allerdings mindestens zwei Tage einplanen, um genug Zeit zu haben, die Kunst des Meisters auf sich wirken zu lassen.


Das archäologische Ensemble von Tarraco

Die zweite Etappe unserer Reise liegt circa 100 Kilometer südlich von Barcelona entfernt und führt uns zurück in die glorreichen Zeiten der Römer und des römischen Reiches. Hier beherbergt die heutige Stadt Tarragona, die zwischen dem 3. Jahrhundert vor Christus und dem Ende des römischen Imperiums zu den wichtigsten Städten des gesamten Reichs gehörte, beeindruckende Hinterlassenschaften aus der römischen Herrschaftsperiode.

Mit insgesamt 14 geschützten Bauten vermittelt das archäologische Ensemble von Tarraco – so hieß Tarragona damals – noch heute einen Eindruck vom Einfluss und der imposanten Machtposition der ersten römischen Provinzhauptstadt. Zwar sind die meisten Teile des einst so bedeutenden Gebäudekomplex nicht mehr vollständig erhalten, doch die Überreste der einstigen Stadtmauer, des Aquäduktes, des Amphitheaters und anderer wichtiger Bauwerke sorgen auch heute noch für eine einzigartige antike Atmosphäre.


Die Seidenbörse von Valencia

Für den nächsten Stopp auf unserer Tour fahren wir aus Tarragona etwa 260 Kilometer weiter südlich die Küste entlang und genießen dabei die fantastische Aussicht aufs Meer. In Valencia angekommen, erwartet uns dann die sogenannte Lonja de la Seda, was zu Deutsch so viel wie Seidenbörse bedeutet. Sie ist das wohl wichtigste historische Monument der Stadt, das seit 1996 zum Weltkulturerbe der UNESCO gehört.

Einst als Ölmarkt gegründet, diente das gotische Gebäude nach seiner Fertigstellung im Jahr 1533 als Handelsplatz für Seide und war somit das Zentrum von Wohlstand und Luxus. Das einzigartige spätgotische Meisterwerk umfasst dabei vier wesentliche Teile, die jedes für sich ein kleines Kunstwerk darstellen: Der imposante Säulensaal, die Vertragshalle, Consulado del Mar genannt, der von Orangenbäumen geprägte Innenhof und der mit Zinnen verzierte Turm. Zusammen spiegeln sie bis heute die Macht und den Reichtum der mediterranen Kaufmannsstadt auf eindrucksvolle Art und Weise wider. Heute beherbergen sie die Kulturakademie der Stadt und werden darüber hinaus oftmals als Ausstellungsort genutzt.


Der Palmenhain von Elche

Weiter geht die Reise vorbei an touristisch beliebten Orten wie Benidorm und Alicante an der Costa Blanca ins 180 Kilometer entfernte Elche – von den Einwohnern auch Elx genannt. Die Stadt liegt knapp 20 Kilometer von der Küste entfernt im Landesinneren und wurde mit seinen Palmengärten international bekannt. Mit der größten Palmenpflanzung in ganz Europa, die seit 16 Jahren zum UNESCO Weltkulturerbe gehört, reichen ihre Anfänge bis ins 5. Jahrhundert vor Christus zurück.

In seiner heutigen Form besteht der in Spanien „El Palmeral“ genannte Hain seit dem 10. Jahrhundert und umfasst dabei auf einer beeindruckenden 1,5 Quadratkilometer großen Gesamtfläche insgesamt mehr als 11.000 Palmen. Genügend Platz also für lange romantische Spaziergänge durch eine malerische Umgebung.

Bei den meisten der hiesigen Palmengewächse handelt es sich dabei um Dattelpalmen, deren Ernte im Dezember stattfindet. Sogar die Kaiserin Sissi besuchte den Palmengarten anlässlich der Pflanzung einer nach ihr benannten „Kaiserlichen Palme“, die durch ihre in sieben Stämmen emporwachsende Form an einen Armleuchter erinnert. So wie einst die Kaiserin werden Besucher des Gartens auch heute noch von der weitläufigen Anlage, den gigantisch hohen Palmen und der idyllischen Atmosphäre in dieser Oase der Ruhe überwältigt sein.


Das Historische Zentrum von Córdoba

Alles endet heute, wo es angefangen hat und zwar in Córdoba. Im Jahre 1984 wurde hier ein großer Teil des hiesigen Stadtzentrums als einer der ersten Orte des Landes überhaupt zum UNESCO Weltkulturerbe erklärt. Kein Wunder, finden sich hier doch bedeutende Bauwerke und sehenswerte Monumente aus den unterschiedlichsten Epochen und Jahrhunderten, die dem Ort eine fast magische Ausstrahlung verleihen.

Besonders sehenswert ist u.a. die Römische Brücke, die in ihrer ursprünglichen Form im Jahre 45 vor Christus entstand, später von den Mauren restauriert und im Mittelalter durch den Torre del Calahorra ergänzt wurde. Ein weiteres Highlight ist der Alcázar de los Reyes Cristianos, ein prunkvolles Schloss, dass der direkten Übersetzung zufolge als „Palast der christlichen Könige“ seit 1328 den spanischen Herrschern als Residenz diente. Für alle, die jetzt im Kopf schon einen Stadtbummel durch das historische Zentrum von Córdoba planen, sei an dieser Stelle aber vor allem auch ein Besuch der Mezquita-Catedral empfohlen, die einst im Jahre 785 als Moschee erbaut und 1236 zur christlichen Kathedrale geweiht wurde!


Hier endet nun der Entdeckerpfad und mit ihm unsere Reise zu den UNESCO Welterbestätten an Spaniens Ostküste. Neben den heute vorgestellten gibt es in anderen Teilen des Landes natürlich noch viele weitere spannende Orte, die von der UNESCO als Weltnatur- oder Weltkulturerbe ausgezeichnet wurden und die unbedingt eine Reise wert sind. Doch diese erkunden wir ein anderes Mal. Bis dahin wünscht Travanto allen Urlauben in Spanien eine tolle Reise und eine unvergessliche Zeit beim Erkunden des UNESCO Welterbes!

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