Artikel erstellt am 08.07.2015

La Tomatina – das etwas andere spanische Fest im Herzen Valencias

Es ist schon ein eher ungewöhnliches Schauspiel, das sich da jedes Jahr im sonst mehr für seine idyllische Ruhe bekannten Buñol, Spanien abspielt: Tausende Menschen bewerfen sich in den Straßen gegenseitig mit Tomaten und es herrscht überall eine einmalig ausgelassene Stimmung. Am Mittwoch, den 26. August ist es in diesem Jahr wieder soweit! Um 11 Uhr fällt der Startschuss für die wohl größte Tomatenschlacht der Welt, die mit 38.000 Teilnehmern und rund 125.000 Kilogramm Tomaten im Jahr 2004 sogar bereits einen Eintrag im Guinessbuch der Rekorde bekam.

Hier ein Kurzvideo der wilden Tomatenschlacht aus der Ego-Perspektive.




Eine gigantische Feier mit mysteriöser Herkunft

Gefeiert wird in Buñol seit Mitte der vierziger Jahre immer am letzten Mittwoch im August. Das hat mittlerweile Tradition. Doch woher kommt dieses verrückte Fest eigentlich und was für eine Geschichte steckt dahinter? Der Ursprung der Tomatina ist leider nicht überliefert. Es ranken sich allerdings zahlreiche Mythen und Legenden um die Herkunft des weltberühmten Straßenfestes. Die Vermutungen reichen hier von einem handfesten Nachbarschaftsstreit über eine Prozession zu Ehren des Stadtvaters bis hin zu einer Demonstration.

Die bekanntesten Theorien gehen jedoch davon aus, dass bei einem Straßenumzug eine Reihe Jugendliche Tomaten auf die Teilnehmer warfen, weil sie selbst nicht mitmachen durften. Wie auch immer die erste Tomatina zustande kam, fest steht in jedem Fall: Der Spaß stand von Anfang an immer im Vordergrund. Dabei ist es jedoch wichtig, dass sich alle an den vorgegebenen Ablauf halten und ein paar wichtige Regeln befolgen, damit das Fest für alle zu einem unvergesslichen Erlebnis wird.


Feste Regeln für die Tomatina

Grundsätzlich beginnen die Festlichkeiten jedes Jahr um 10 Uhr auf dem Plaza del Pueblo im Zentrum der Stadt mit einem Wettbewerb, der sich „palo-jabón“ nennt, was auf Deutsch so viel bedeutet wie „Schinkenstürmen“. Bei dieser ungewöhnlichen Wettkampf-Disziplin geht es darum, einen sieben Meter hohen Baumstamm als erster zu erklimmen und den begehrten Schinken, der dort hängt, als erster zu erreichen. Die große Schwierigkeit, die es dabei zu meistern gilt, ist allerdings nicht die Höhe: Der Baumstamm ist eingeseift, sodass das Spiel einer großen Rutschpartie ähnelt – ein riesiger Spaß.

Dabei kommen nicht nur die Teilnehmer auf ihre Kosten sondern natürlich auch für die zahlreichen Zuschauer, die aus aller Herren Länder angereist kommen, um bei diesem einzigartigen Spektakel dabei sein zu können. Direkt im Anschluss an das Schinkenstürmen fällt dann um 11 Uhr der Startschuss für die einstündige Tomatenschlacht, die überall in den Straßen von Buñol ausgetragen wird. Wichtig hierbei: Die Tomaten vor dem Werfen in der Hand zerquetschen, damit sie nicht so hart sind und der Aufprall weniger schmerzhaft ist. Eine Stunde später, pünktlich um 12 Uhr ist die glitschige Angelegenheit dann auch schon wieder vorbei und es ist selbstverständlich, dass alle Teilnehmer und Zuschauer – sowohl Einwohner als auch Touristen – beim Aufräumen und Saubermachen mithelfen. Im Gegenzug helfen die Anwohner mit Gartenschläuchen, dass alle wieder sauber werden und am Bahnhof stehen zusätzlich mobile Duschen bereit.

Foto oben:Graham McLellan - Flickr.com - CC BY SA 2.0 Lizenz


Tipps für die perfekte Tomatenschlacht

Besonders junge Leute zieht die riesige Tomatenschlacht jedes Jahr in das beschauliche kleine Buñol. Dabei eignet es sich eigentlich für alle Altersklassen. Egal ob auf der Suche nach einem Ausgleich zum stressigen Arbeitsalltag oder nach einem neuen Abenteuer für den nächsten Familienurlaub - hier ist jeder Willkommen und darf mitmachen! Damit das Ganze dabei auch garantiert für alle ein riesiger Spaß wird, sind vor allem eine frühe Anreise und die richtige Kleidung wichtig. Mit dem Auto kommen Besucher nämlich nur bis um 7 Uhr morgens in die Stadt.

Danach ist die gesamte Stadt für Autos gesperrt. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, sollte sich daher am besten frühzeitig um eine Ferienwohnung oder ein Ferienhaus in Buñol kümmern, denn die sind meist bereits Monate im Voraus restlos ausgebucht! In Puncto Kleidung ist hier in erster Linie eins wichtig: festes Schuhwerk, denn es kann durch die Tomatenmassen rutschig auf den Straßen werden. Es empfiehlt sich außerdem, alte Kleidung zu tragen, die danach entsorgt werden kann, da die Tomatenflecken meist sehr hartnäckig sind und sich nicht mehr rauswaschen lassen. Besonders gut zur Geltung kommt die rote Farbe dabei natürlich auf weißer Kleidung, die ist hier aber selbstverständlich kein Muss – es gilt freie Bekleidungswahl! Wenn es warm genug ist, bietet es sich bspw. an, einfach direkt in Badehose, Bikini oder Badeanzug zur Schlacht anzutreten, denn so ist es hinterher einfacher, wieder sauber zu werden.

Tomatina Schlacht in BuñolFoto:Graham McLellan - Flickr.com - CC BY SA 2.0 Lizenz

Als Höhepunkt des alljährlichen Stadtfestes ist die Tomatina in der letzten Augustwoche der perfekte Anlass für einen Kultur-Urlaub der besonderen Art. Es ist die einmalige Gelegenheit, die unbändige Leidenschaft und Lebensfreude der Spanier hautnah mitzuerleben und dabei gleichzeitig ausgelassenen, unbeschwerten Spaß wie in Kindertagen zu haben. Ganz nach dem Motto: Auf die Tomaten. Fertig? Los!

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