Artikel erstellt am 13.01.2016

Klischees und Vorurteile in Europa

Die Finnen sind bekannt für ihre Saunen, das beste Gulasch kommt aus Ungarn und die Iren sind alle rothaarig – oder etwa nicht? Europa ist vielfältig und das zeigt sich nicht zuletzt auch in den Stereotypen, die wir hier beobachten können. Wir haben uns das einmal genauer angesehen und ein paar der witzigsten, unrealistischsten und manchmal vielleicht auch gar nicht so weit hergeholten Stereotype zusammengetragen, um ihnen auf den Zahn zu fühlen und aufzuklären: Was ist dran am pünktlichen Deutschen, der französischen Lebensfreude und den Gentlemen aus Großbritannien?


Frankreich

Wer schon einmal Urlaub in Frankreich gemacht hat, der weiß: Frankreich ist das Land des guten Weins, des vollmundigen Käses und der Liebe. Das gehört zu ihrer Lebensart und ist untrennbar mit der Kultur und dem weltberühmten „Savoir-vivre“ verbunden, einer Kunst, der die Franzosen sowohl ihr gutes Benehmen, als auch ihren verführerischen Charme zu verdanken haben.



Unsere Baskenmützen tragenden Nachbarn schätzen dabei jedoch nicht nur erstklassiges Essen, sondern haben auch ein Händchen für Mode, welches sich nicht zuletzt durch gut angezogene Französinnen bemerkbar macht. Dabei sind es insbesondere die extravaganten Modenschauen, durch die vor allem Paris immer wieder zur Welthauptstadt der Mode wird, die weltweit sozusagen das Aushängeschild der luxuriösen Haute Couture Mode einen einzigartigen Ruf genießen. Vornehm und galant wird die französische Frau gern portraitiert, sodass sie oft ein wenig arrogant, unerreichbar und nahezu hochnäsig wirkt. Dieses Unnahbare macht jedoch gerade den Reiz der französischen Mentalität aus und gehört wie das morgendliche Croissant im Café an der Straßenecke einfach dazu.


Großbritannien

Schlechtes Wetter, schlechtes Essen und schlechte Manieren? Wer denkt, mehr gäbe es in Großbritannien nicht, der hat weit gefehlt! Der britische Lebensstil ist vor allem geprägt von guter Musik, einer leidenschaftlichen Liebe zum Fußball und einem unverwechselbar trockenen Humor, der sonst garantiert nirgends auf der Welt zu finden ist.



Ebenso wie royale Höflichkeit gehört außerdem auch die traditionelle „Teatime“ in jedem Haushalt zum guten Ton. Fast schon als Nationalgetränk gibt es das beliebte Heißgetränk hier so gut wie täglich und in den unterschiedlichsten Geschmacksrichtungen. Der Klassiker ist und bleibt jedoch der schwarze Tee mit einem Schuss Milch und etwas Zucker oder Kandis.

Ebenso Tradition haben bei den Briten außerdem die zahlreichen urigen Pubs, in denen sich die Gäste ihr Bier am Tresen holen. Für uns Deutsche ist das ungewohnt und wird oftmals als unhöflich interpretiert, dabei ist es hier einfach so üblich, wie Linksverkehr oder das Rechnen mit Inches, Gallonen und Unzen. Auf der Insel läuft eben alles ein bisschen anders, als auf dem Festland.


Italien

La Dolce Vita – das italienische Pendant zum französischen „Savoir-vivre“ bezieht sich auf die sorglose Leichtigkeit des Seins und den vergnügten Lebensstil unserer südländischen Nachbarn. Das Bild vom typischen Italiener ist dabei meist geprägt von der aufgeschlossenen, koketten Mentalität, die manchmal fast schon etwas oberflächlich wirkt und eigentlich unvereinbar mit der sonst so traditionsbewussten und oft streng religiösen Seite der Südländer zu sein scheint.



In Italien gehört dieser scheinbare Widerspruch jedoch zur Lebensphilosophie: An den Wochenenden wird sowohl in Bars, Kneipen und Diskotheken das Leben in vollen Zügen genossen als auch im Kreise der Familie ein hervorragendes Essen gekocht, um anschließend gemeinsam die Kirche zu besuchen.

Ein weiterer Widerspruch, den wir Deutschen wohl nie verstehen werden: Die Schwäche der Italiener für schnelle Autos und ihre chronische Unpünktlichkeit – vielleicht sollten wir uns von der charmanten Gelassenheit unserer Nachbarn aus dem Süden einfach eine Scheibe abschneiden.


Deutschland

Wir Deutschen schmunzeln ja bekanntlich gern über die Marotten und Eigenarten anderer Länder. Dabei haben wir selbst wundersame Charakterzüge und eigentümliche Merkmale, die uns oftmals gar nicht so bewusst sind. Auf unsere Nachbarn wirken wir oftmals steif, aufgrund unseres stark ausgeprägten Bedürfnisses nach Disziplin, Ordnung und Effizienz. Penibel durchstrukturiert, überpünktlich und genau scheinen wir auf den ersten Blick etwas langweilig und vergnügungsresistent zu sein.



Nichtsdestotrotz verstehen wir uns jedoch auch aufs Fest feiern, schließlich genießt unser Oktoberfest mittlerweile auf der ganzen Welt Kultstatus. Von außen betrachtet, ist der Deutsche demnach ein Mensch, der im Urlaub gern als erster mit dem Handtuch seine Liege reserviert und das ganze Jahr über akkurat geflochtene Zöpfe und hochwertige Lederhosen trägt, in der einen Hand ein Weißbier mit perfekter Schaumkrone und in der anderen Hand eine knackige Grillwurst. Zugegeben, das klingt eher nach einem traditionell bayrischen Landsmann, aber unser südlichstes Bundesland ist nun mal sehr charakteristisch und bleibt vielen daher besonders gut in Erinnerung.


Fazit: Individuell und liebenswert

Jede Nation hat ihre Eigenarten. Doch gerade diese sind es auch, die uns so individuell und liebenswert machen. Selbst wenn in uns allen mittlerweile auch ein kleines bisschen Europa steckt und sich unsere Kulturen immer mehr erweitern und vor allem besser kennenlernen, manche Dinge ändern sich eben nie. Was wäre schließlich ein Urlaub in Großbritannien ohne einen kräftigen schwarzen Tee am Nachmittag oder ein Besuch in Frankreich ohne ein Glas vollmundigen Rotwein?

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Kommentare
Kommentar von Travanto-Team  (10.03.2016)
»Liebe Dorlies, vielen Dank für den Tipp! Das Thema merken wir uns gerne für unsere weiteren Berichte dieses Jahr vor. :-) Viele Grüße vom Travanto-Team«
Kommentar von Dorlies  (09.03.2016)
»Hallo zusammen! Bei der Suche nach dem Wort Krimistadt hätte ich eigentliche "Hillesheim" in der Eifel erwartet. Hillesheim ist die erste Krimistadt Deutschlands mit vielen Angeboten und Events um die Krimi in der Eifel und dem angrenzenden Ostbelgien. Ist vielleicht ein Tipp. Lieben Gruß Dorlies«

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