Urlaubsmagazin

Roadtrip durch Deutschland: Die Deutsche Fachwerkstraße entdecken

Im Urlaub viel Abwechslung genießen, unterschiedliche Kulturen erleben und auch mal verschiedenste Lebensarten kennenlernen? Das klingt auf den ersten Blick nach einer Weltreise. Doch bevor jetzt im Kopf schon die Konten geplündert und die Rucksäcke gepackt werden, können wir Entwarnung geben: Das ist nicht nötig, denn für eine solche Entdeckungsreise muss niemand weit fahren.

Direkt vor der Haustür hier bei uns in Deutschland wartet die Deutsche Fachwerkstraße auf neugierige Entdecker, die die verschiedenen Regionen in Deutschland erkunden und dabei auf den Spuren unserer Vorfahren die Schönheit unseres Heimatlandes bewundern wollen. Die Deutsche Fachwerkstraße ist in sieben vollkommen unterschiedliche Abschnitte unterteilt, die wir heute ausschnittsweise vorstellen möchten.

© Deutsche Fachwerkstraße / Wikimedia Commons [CC BY-SA 4.0]

Die grüne Route: von der Elbe bis zum Harz

Der Startpunkt unseres Roadtrips liegt weit oben im Norden und zwar in der kleinen Hansestadt Stade, die nur etwa 45 Kilometer westlich von Hamburg entfernt zu finden ist. Hier wartet eine bezaubernde Altstadt mit zahlreichen sehenswerten Fachwerkhäusern aus dem 17. Jahrhundert und ein originaltypischer Hansehafen, der ebenso gesäumt ist von malerischen Häusern und ehrwürdigen Gebäuden aus dieser Zeit.

Wer sich vom malerischen Anblick der Stadt losreißen kann, der hat auf der grün gekennzeichneten Route zwei verschiedene Möglichkeiten: Entweder geht es auf der westlicheren Strecke über Nienburg, Einbeck und Osterrode in den Harz oder es wird der östlichere Abschnitt gewählt, der über Salzwedel, Celle und Königslutter zum selben Ziel führt. Von hier aus sind dann sowohl die braune als auch die orange Route in unmittelbarer Nähe. Für alle, die jedoch lieber weiter im Norden bleiben mögen, bietet es sich natürlich auch an, diese als Rundweg angelegte Etappe vollständig zu erkunden und dann wieder nach Stade zu gelangen.
 

Die braune Route: vom Weserbergland nach Nordhessen bis zum Vogelsberg und Spessart

Was die Kilometerzahl betrifft ist dieser Abschnitt der Deutschen Fachwerkstraße deutlich kürzer als die zuvor vorgestellte grüne Etappe und verläuft im Zickzack und nicht als Kreis von Hannoversch Münden nach Steinau an der Straße. So bildet die braune Tour einen großen Teil von Nord- und Mittelhessen ab und führt in malerische Städte, wie zum Beispiel Homberg, Fritzlar und Schwalmstadt.

Besonders sehenswert ist hier unter anderem die Dom- und Kaiserstadt Fritzlar, auf deren Marktplatz Fachwerkhäuser aus dem 14. bis 15. Jahrhundert zu bestaunen sind. Darunter befindet sich unter anderem auch das berühmte Hochzeitshaus, das als größter Fachwerkbau in ganz Nordhessen gilt und heute ein Museum zur Vor- und Frühgeschichte sowie zu Volkskunde und Stadtgeschichte beherbergt, das sich Touristen auf keinen Fall entgehen lassen sollten.
 

Die orange Route: vom Harz bis in den Thüringer Wald

Praktisch parallel zum braunen Abschnitt, allerdings einige Kilometer weiter östlich, schlängelt sich der orange Abschnitt der Deutschen Fachwerkstraße von Stolberg in Sachsen-Anhalt über Mühlhausen und Bad Langensalza bis nach Schmalkalden ins Herz Thüringens. Hier erwartet Touristen spätmittelalterliches Fachwerk, von dem das gesamte Stadtbild geprägt ist und, das den Charme dieser gemütlichen, fränkisch geprägten Hochschulstadt ausmacht.

Das älteste, aus dem 14. Jahrhundert stammende Fachwerkhaus der Stadt befindet sich dabei in der Weidebrunner Gasse. Erst vor einigen Jahren aufwändig saniert, sind darin heute nicht nur mittelalterliche Malereien und ein original Löschherd aus der Erbauungszeit zu bewundern, sondern auch eine Schmiede, in der Kunsthandwerk angefertigt und dann auch zum Verkauf angeboten wird.


 

Die gelbe Route: vom Westerwald über Lahntal und Taunus bis zum Main

Anknüpfend an die braune führt uns die gelbe Route nun weiter von Dillenburg in Mittelhessen über Wetzlar und Limburg bis in den Süden Hessens und an die Grenze zu Rheinland-Pfalz. Hier begegnet uns auf unserem Roadtrip zum Beispiel auch das malerische Idstein mit seinem mittelalterlichen Stadtzentrum, in dem zahlreiche altehrwürdige Fachwerkhäuser aus dem 15. bis 17. Jahrhundert erhalten sind. Die hiesige Altstadt ist zwar von überschaubarer Größe, zeichnet sich aber dennoch gerade durch ihre große Vielfalt an kunstvoll verzierten Bauwerken aus, in denen sich der rheinische Einfluss auf das hessisch-fränkische Fachwerkbauwesen bemerkbar macht. Hervorzuheben ist dabei insbesondere das Killingerhaus, das zu Beginn des 17. Jahrhunderts erbaut wurde und ein eindrucksvoller Zeitzeuge der Blüte des bürgerlich-städtischen Lebens der damaligen Zeit ist.
 

Die lila Route: vom Rhein zum Main und bis ins Odenthal

Unweit des Endes der gelben führt die lila Route die Deutsche Fachwerkstraße von Trebur aus weiter und macht einen kleinen Schlenker über Hanau-Steinheim und Groß-Umstadt bis nach Wertheim. Unmittelbar an der Mündung der Tauber in den Main und damit im äußersten Norden Baden-Württembergs, direkt an der Grenze zu Bayern, ist dabei vor allem Wertheim unbedingt einen Besuch wert.

Im Stadtzentrum, das bis heute im mittelalterlichen Stil erhalten geblieben ist und sich rund um einen idyllischen Marktplatz erstreckt, finden sich neben zahlreichen Kunst- und Baudenkmälern auch zahlreiche gut erhaltene Fachwerkhäuser. Eines der bekanntesten von ihnen ist das Kallenbach'sche Haus. Früher Sitz von hochangesehenen deutschen Adelsgeschlechts, beherbergt es heute ein sehr sehenswertes Glasmuseum, das auf circa 400 Quadratmeter verschiedenste Ausstellungen zur Produktion, aber auch zur Nutzung von Glas in Wissenschaft und Technik umfasst.

 

Die rote Route: vom Neckar zum Schwarzwald und bis zum Bodensee

Rund um Stuttgart, die Schwäbische Alb und bis in den Schwarzwald erstreckt sich der rote Abschnitt der Deutschen Fachwerkstraße und verbindet dabei sternförmig die insgesamt 30 Fachwerk-Orte der Region. Der nördlichste Ort dieser Strecke ist dabei Mosbach im schönen Neckartal. Sasbachwalden markiert dagegen das Ende der Route im Schwarzwald in westlicher Richtung. Im äußersten Süden findet sie ihr Ende in Meersburg am Bodensee. Zugegeben, es gibt zahlreiche, nicht nur aufgrund beeindruckender Fachwerk-Architektur, unbedingt sehenswerte Orte auf der roten Route.

Exemplarisch sei an dieser Stelle das urgemütliche Mosbach empfohlen. Hier sind es vor allem die Altstadt und der hiesige Marktplatz, die den altehrwürdigen Charme aus längst vergangenen Tagen noch heute zum lebendigen Teil der Stadt machen. Mit dem Palm’schen Haus beherbergt die Altstadt dabei außerdem eines der schönsten Fachwerkhäuser ganz Süddeutschlands, das sich als Wahrzeichen der Stadt bei Touristen aus allen Teilen der Welt großer Beliebtheit erfreut.
 

Die blaue Route: Oberlausitzer Umgebindehausstraße

Zu guter Letzt soll an dieser Stelle natürlich auch der Ausreißer vorgestellt werden, der, anders als die anderen hier vorgestellten Abschnitte, leicht abseits im äußersten Osten und praktisch direkt an der polnischen Grenze zu finden ist. Wie schon die grüne, ist auch die blaue Route ringförmig angelegt und verbindet auf diese Weise sieben Orte, in denen das Fachwerk bis heute zu Hause ist. Dabei ist hier mit dem Umgebindehaus eine ganz besondere Form dieses Baustils beheimatet, die die Fachwerkbauweise mit Elementen der Blockbau- und Massivbauart kombiniert.

Viele dieser vor allem im 18. Jahrhundert entstandenen Bauten, konnten hier bis heute erhalten werden und so finden sich beispielsweise in der kleinen sächsischen Gemeinde Großschönau noch beachtliche 650 Häuser, die in diesem Stil errichtet wurden. Im Tal der Mandau gelegen, sind die meisten Umgebindehäuser der Stadt am Ufer des Flusses gelegen, was zusätzlich für das besonders romantische Flair des kleinen Ortes sorgt.

Die Deutsche Fachwerkstraße führt über insgesamt mehr als 3.000 Kilometer Strecke kreuz und quer durch sechs verschiedene Bundesländer – da ist es gar nicht so einfach, sich einen Abschnitt auszusuchen. Wir hoffen, wir konnten mit unserem Beitrag ein wenig zur Entscheidungsfindung beitragen und zeigen, dass die Deutsche Fachwerkstraße zahlreiche lohnende Urlaubsziele bietet und für einen Roadtrip somit bestens geeignet ist.

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