Artikel erstellt am 01.08.2013

Der Geschmack Siziliens

Lange müssen Fleisch, Tomaten und Zwiebeln schmoren, bevor sie Teil der frittierten Reisbällchen werden. Auberginen, Basilikum und Schafskäse treffen ganz frisch auf die punktgenau gekochten Spaghetti. Die kandierten Früchte krönen die die mit Schokoladencreme überzogene Torte aus gezuckertem Ricotta und Biskuit.

Urlaub ist Genießen und das kann man auf Sizilien ruhig wörtlich nehmen, denn die Insel ist eine Region mit Geschmack. Heiße Sommer und milde Winter bescheren der größten Insel im Mittelmeer jährlich viele Besucher, aber auch reichhaltige Erträge in der Landwirtschaft und der Fischerei. Wer seinen Urlaub auf Sizilien verbringt, den erwartet eine der ältesten und vielseitigsten Küchen Italiens. Doch nicht nur dem ertragreichen Land ist es zu verdanken, das Nudeln, Fisch, Gemüse und allerlei Süßspeisen, dem Urlauber die Pfunde auf die Hüfte zaubern.


Die heutige Küche ist ein Spiegelbild der Geschichte Siziliens. Denn die einstigen Eroberer brachten eine Fülle von neuen Lebensmitteln in die sizilianische Küche. Die Ersten waren die Griechen, die mit Oliven, salziger Ricotta und Honig Zutaten in die Region brachten, die auch heute noch essentiell für viele verschiedene Rezepte sind. Schon damals war das genussvolle Essen großes Kulturgut, wie erste Kochschulen und Kochbücher im antiken Syrakus beweisen. Die Römer verwandelten Sizilien in eine Kornkammer dank des intensiven Anbaus von Hartweizen. Doch nicht nur Nudeln wurden den Sizilianern beschert, auch das wohl erste Speiseeis. Dafür wurde das Eis der Ätna mit Honig gesüßt und mit Fruchtsaft eingefärbt. Am nachhaltigsten prägten aber die Araber die sizilianische Küche. Reis, Zitrusfrüchte, Zucker, Mandeln, Marzipan und viele neuartige Gewürze kamen mit den Arabern auf die Insel. Die gehaltvollen Süßspeisen, die heute zu jeder Tageszeit gereicht werden, gehen auf die arabische Vorliebe für Süßes zurück. Auch die eingangs erwähnten Reisbällchen, die Arancini, sind ein typisches Gericht, welches ohne den Reis der Araber nicht denkbar wäre.

Aus all diesen Zutaten bereiten die Sizilianer frische Gerichte. Denn was auf den Tisch kommt, bestimmt die Jahreszeit. Tomaten, Auberginen, Paprika und Artischocken – was Saison hat, kommt direkt vom Acker in die Städte und Dörfer. Auch wilde Pflanzen und Kräuter wandern vom Wegesrand direkt in den Kochtopf. Achtsame Reisende erspähen sicherlich Einheimische, die wilden Fenchel, Spargel, Mangold oder Kapern pflücken. Zitronen stehen zu jeder Jahreszeit auf dem Speiseplan. Das Gold von Sizilien blüht das ganze Jahr und findet in vielen Speisen Verwendung. Seltener kommt Fleisch zum Einsatz, denn Sizilianer essen vor allem Fisch. Thunfisch, Schwertfisch, Sardellen, Sardinen und zahlreiche Krustentiere gehören zu den beliebtesten Fischarten. Wird der Fisch nicht frisch zubereitet, wird er in Olivenöl konserviert, geräuchert oder getrocknet. Soll es ein Fleischgericht sein, werden vorwiegend Lamm, Wildkaninchen oder Schwein zubereitet. Mandeln, Pinienkerne oder Pistazien runden die Gerichte ab, werden aber auch in Süßspeisen und Gebäck verwendet. Denn auch in der süßen Verführung sind die Sizilianer Meister. Cannoli, Cassata und Granita sind die zuckersüßen Klassiker der sizilianischen Küche.

Wer nun auch in den Genuss dieser vielfältigen Speisen kommen möchte, findet im Internet und in gut sortierten Buchläden so allerhand Rezepte. Einige Zutaten sind allerdings in den heimischen Supermärkten schwer zu finden, wie zum Beispiel die kleineren sizilianischen Artischocken. Den wahren Genuss kann man eben nur auf Sizilien erleben.

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