Film ab für die 55. Nordischen Filmtage

Wenn in der Altstadt wieder blaue Fahnen, von Haus zu Haus gespannt, im Wind wehen, kann das nur eines bedeuten: Die Nordischen Filmtage haben begonnen. Vom 30. Oktober bis 03. November laden die 55. Nordischen Filmtage in der Hansestadt Lübeck zum Filmgucken ein. Die vom Lübecker Filmclub 1956 ins Leben gerufene Veranstaltung ist das europaweit einzige Festival, welches sich den Filmen aus dem Norden und dem Nordosten Europas verschrieben hat.

Insgesamt 150 Filme werden in den fünf Tagen in neun Kinos, zwei Kirchen und einem Hafenschuppen präsentiert. Neben den mehr als 20.000 Besuchern werden über 150 Filmmacher, 200 Journalisten und 500 Branchenexperten erwartet. Newcomer sowie feste Größen der Filmbranche führen hier ihre neuesten Spiel-, Dokumentar- und Kurzfilme vor. Die Beiträge stammen dabei aus Dänemark, Estland, Finnland, Island, Lettland, Litauen, Norwegen und Schweden.


Eröffnet werden die Filmtage mit einem Spielfilmdebüt von Benedikt Erlingsson. „Of horse and men“ ist eine isländisch-deutsche Produktion und zeigt auf ebenso dramatische wie humorvolle Weise die einzigartige Verbindung zwischen Mensch und Pferd. Als isländischer Oscar-Kandidat verspricht der Film einen tollen Auftakt für die Filmtage. Darüber hinaus werden noch zwei weitere Filme mit Oscar-Nominierung zu sehen sein. Auch Kindern wird mit dem umfangreichen Kinder- und Jugendprogramm einiges an Unterhaltung geboten. Aktionen wie die „Kinder-Jury“ und die „Jungen Filmjournalisten“ binden das jüngere Publikum aktiv mit ein.

Eine Premiere des Festivals ist der Lübecker Beschwerdechor nach der Idee eines deutsch-finnischen Künstlerpärchens. Dabei werden zuvor gesammelte Beschwerden über Alltagsprobleme von der Musikhochschule Lübeck musikalisch interpretiert und an einem Konzertabend im Rahmen der Filmtage aufgeführt. Wer ebenfalls seine Sorgen von der Seele singen will, hat die Möglichkeit, seine Beschwerden an die Nordischen Filmtage Lübeck zu senden.

Hauptaugenmerk des Festivals ist aber nach wie vor die Preisverleihung. Insgesamt acht Preise können die Filmschaffenden ergattern, darunter der mit 12.500 Euro dotierte NDR-Filmpreis oder der Preis der Kinderjury, der dank der Stiftung des Radisson Blu Senator Hotels in Lübeck mit einem Preisgeld von 5.000 Euro einhergeht. Des Weiteren werden Dokumentar-, Kurz- und Jugendfilme prämiert. Der traditionsreichste Preis aber kommt vom Publikum selbst. Der Publikumspreis der „Lübecker Nachrichten“ besteht seit 1979 und ist heute mit einem Preisgeld von 5.000 Euro dotiert.

Welcher Film die Chance auf einen Preis hat, können Sie vom 30. Oktober bis 03. November selbst herausfinden. Das Programm kann ab Mitte Oktober auf der Internetseite der Nordischen Filmtage eingesehen werden. Eine Kinokarte ist ab 7,00 Euro, ermäßigt 5,50 Euro, erhältlich. Wer dem Lübecker Beschwerdechor lauschen möchte, erhält an allen Vorverkaufsstellen sowie im Internet Karten für 10,00 Euro.