Hiddensee Sehenswürdigkeiten

Die Ostseeinsel Hiddensee hat neben ihren Naturschönheiten und charmanten Inseldörfern einige interessante und historische Sehenswürdigkeiten zu bieten. Planen Sie einen Besuch der einen oder anderen Attraktion auf Hiddensee während Ihres Urlaubs ein oder holen Sie sich vorab einen ersten Eindruck von der schönen Ostseeinsel.
Sanddorn blüht auf Hiddensee
Sanddorn blüht auf Hiddensee
© Thomas Kohler / Flickr [CC BY-SA 2.0]
Lietzenburg auf Hiddensee
Lietzenburg auf Hiddensee
© Claus beneking / Wikimedia Commons [CC BY-SA 3.0]
Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft
Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft
© superscheeli / Flickr [CC BY-SA 2.0]

Hiddensees Highlights

Inselkirche

Mit der Inselkirche blieben auf Hiddensee die Spuren des einstigen Zisterzienserklosters lebendig. Das Relikt der einstigen Klosteranlage ist im Ortsteil Kloster zu finden. Das 1332 geweihte Gotteshaus diente über viele Jahrhunderte als Pfarrkirche der Insulaner. Heute gehört die Inselkirche der Propstei Stralsund an und ist Sitz der evangelischen Kirchengemeinde Hiddensee. Die Kirche versteht sich als lebendiger Ort des Glaubens und dient als Begegnungsstätte von Christen aus ganz Deutschland. Man kann sich hier einfinden, um Ruhe zu finden und in stiller Einkehr ein Gebet zu sprechen. Ein breites Publikum findet im Sommer bei Konzerten und Lesungen Zugang zur Kirche.

Die Inselkirche wurde seit ihrer Entstehung nur geringfügig verändert und bietet ein beschauliches Bild und einen Einblick in die sakrale Architektur früherer Jahrhunderte. Der Glockenstuhl entstand um 1700 in einem Anbau. Die kleinere der beiden Glocken stammt aus dem Jahre 1702. Die größere Glocke wurde im Jahre 1993 gegossen. Die heutige Inselkirche ist ein Neubau aus dem Jahre 1780. Aus dieser Zeit stammen der Taufengel und der barocke Kanzelaltar als zentrale Ausstattungstücke der in hellen Farbtönen im 20. Jahrhundert ansprechend ausgemalten Kirche. Bei zahlreichen Veranstaltungen erklingt die Orgel. Das mechanische Instrument entstand im Jahre 1943 und besitzt acht Register.

Leuchttürme auf Hiddensee

Hiddensees Leuchttürme sind Wegweiser, Wahrzeichen und Orientierungspunkte zugleich. Wer sich mit den Ausflugsbooten der Insel nähert, wird die beiden Leuchttürme Dornbusch und Gellen bereits von Weitem erblicken. Der Leuchtturm Dornbusch befindet sich im Inselnorden. Das Bauwerk wurde auf dem 73 Meter hohen Schluckswiek, im als Hochland bezeichneten Teil der Insel errichtet. Der Ziegelbau entstand 1887 und wurde im November des Folgejahres in Betrieb genommen. Das 27,5 Meter hohe Bauwerk wurde 1929 mit Stahlbeton ummantelt und umgebaut. Die Aussichtsgalerie des beliebten Wanderziels und Fotomotivs ist in 20 Metern Höhe zu finden. Hier kann man den Blick über die Ostsee schweifen lassen und ein Gefühl dafür bekommen, wie die bis 45 Kilometer weit sichtbaren Leuchtfeuer Schiffen den Weg nach Hiddensee weisen.

Die Aussichtsplattform des Leuchtturms Dornbusch lässt sich über 102 Stufen erreichen. Eine gleichzeitige Besichtigung des Turms ist aus Platzgründen nur 15 Besuchern gestattet. Kinder unter sechs Jahre dürfen die Leuchttürme nicht besteigen. Aus Sicherheitsgründen bleibt der Leuchtturm ab Stürmen der Windstärke 6 für Besucher gesperrt. Der Leuchtturm Dornbusch zierte im Jahre 2009 eine Sondermarke der Deutschen Post. Auch in der DDR war das Bauwerk im Jahre 1975 auf einem Postwertzeichen in Umlauf gebracht worden. Dies trifft für beide Leuchttürme Hiddensees zu, denn auch das Leuchtfeuer Gellen wurde dort verewigt.

Der Leuchtturm Gellen ist auf der südlichen Landzunge des Eilandes zu finden. Das Bauwerk befindet sich inmitten eines Vogelschutzgebietes und ist der Öffentlichkeit nicht zugänglich. Mit der Gellenkirche entstand am Standort des südlichen der Hiddenseer Leuchttürme bereits im 14. Jahrhundert ein kleines Leuchtfeuer. Ebenso wurde hier der erste Inselhafen erbaut. Der Leuchtturm Gellen markiert die nördliche Einfahrt zum Gellenstrom. Der weiß-rote Turm mit seinem kegelförmigen Dach wurde 1905 erbaut und ging im September 1907 in Betrieb. Der Stahlturm besitzt eine Höhe von zwölf Metern. Bevor die Leuchttürme auf Briefmarken gedruckt wurden, war das Leuchtfeuer Gellen bereits auf einem Notgeldschein aus dem Jahre 1923 abgebildet.



Sehenswerte Bauwerke auf Hiddensee

Asta-Nielsen-Haus

In den 1920-er Jahren verbrachte die dänische Schauspielerin Asta Nielsen den Sommer meist auf der Insel Hiddensee. Als Domizil diente ihr ein Häuschen am Seglerhafen von Vitte. Das Asta-Nielsen-Haus besitzt einen quadratischen Grundriss und abgerundete Ecken. Dieser Umstand verleitete die Besitzerin dazu, ihm den Beinamen “Karussell” zu geben. Fortan wurde das Asta-Nielsen-Haus zu einem kulturellen Mittelpunkt auf der Insel. So ging der Dichter Joachim Ringelnatz hier ein und aus. Der Autor suchte hier Zerstreuung von Alltag und verewigte seine Liebe zur Insel Hiddensee in zahlreichen Kurzgedichten. Die Entwicklung in Deutschland nach der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten beunruhigte die Künstlerin und sie sah ab 1933 von weiteren Besuchen auf Hiddensee ab.

Mittlerweile hat der Zahn der Zeit am Asta-Nielsen-Haus seine Spuren hinterlassen. Es ist geplant, den von Architekt Max Taut entworfenen Rundbau komplett zu sanieren. Hierfür sind Fördermittel in Höhe von knapp 500.000 € bewilligt worden. Die Bauarbeiten sollen im Jahre 2014 abgeschlossen werden. Danach soll das Asta-Nielsen-Haus wiederbelebt werden und seiner Rolle als beliebter Künstlertreff weiterhin gerecht werden. Die Gemeinde Hiddensee möchte eine Ausstellung über das Leben und Schaffen der einst gefragten Schauspielerin einrichten. Weiterhin soll im Gebäude ein Künstler-Appartement geschaffen werden. Fortan werden kreativ Schaffende auf der Insel einen Ort der Inspiration finden. Weiterhin ist geplant, im Haus ein Zimmer für standesamtliche Trauungen einzurichten. Das originellste Haus der Insel ist am Ortsausgang von Vitte, versteckt hinter hohen Hecken zu finden. Eine Besichtigung ist derzeit, aufgrund der anstehenden Sanierung, nur von außen möglich.

Blaue Scheune

In Vitte, dem mit rund 600 Einwohnern größten Dorf der Insel, gilt die Blaue Scheune als Touristenanziehungspunkt. Ursprünglich handelte sich es bei dem Gebäude um ein niederdeutsches Hallenhaus aus dem 19. Jahrhundert. Ehemals beherbergte das Häuschen den Wohnbereich und die Backstube des Bäckermeisters Schwarz. Auch war eine Scheune Teil des Gebäudes. Um 1920 erwarb die Malerin Henni Lehmann das Haus und verlieh der Fassade den blauen Anstrich, welcher bis heute für die Bezeichnung „Blaue Scheune“ verantwortlich ist. Zu dieser Zeit gewann die Blaue Scheune durch einige Ausstellungen des „Hiddenseer Künstlerbundes“ immer mehr an Bekanntheit, welche bis heute anhält. Diesem Bund angehörig war, neben Clara Arnheim und Elisabeth Andrae, auch Katharina Bamberg.

Im Jahre 1954 entschied sich der Maler Günter Fink, das Gebäude zu erwerben und seinen Wohnsitz hierher zu verlegen. Seitdem ist die Blaue Scheune wieder Anziehungspunkt für Kunstinteressierte. Das Gebäude ist außerdem das letzte so genannte „Rookhuus“, welches seinen Namen der Tatsache verdankt, dass durch einen fehlenden Kamin der Rauch durch Ritzen und Spalten im Dach entweichen musste. Heute ist vor allem die integrierte Galerie, mit Werken des Künstlers interessant. Die Blaue Scheune öffnet in den Sommermonaten zweimal wöchentlich, mittwochs und sonntags jeweils von 10 bis 12 Uhr, ihre Pforten.

Henni-Lehmann-Haus

Das Henni-Lehmann-Haus kann auf eine bewegte Geschichte zurückblicken. Die Familie der Künstlerin und Autorin Henni Lehmann verbrachte seit 1907 ihren Urlaub auf Hiddensee. Henni Lehmann war auf der Insel sehr engagiert und machte sich verdient, indem sie den Bau eines Arzthauses finanziell unterstützte, einen Künstlerbund etablierte oder den Natur- und Heimatschutzbund Hiddensee auf den Weg brachte. Das Henni-Lehmann-Haus diente als Sommerhaus der Familie und wurde von Schweriner Architekten Paul Ehmig entworfen. Zwischen 1907 und 1937 wurde das Gebäude durchweg als Sommersitz der Familie genutzt.

1937 wurde das Henni-Lehmann-Haus von der Gemeinde Vitte umgebaut und bis zum Jahre 1991 als Rathaus und Sitz der Gemeindeverwaltung genutzt. Nach einem kurzen Leerstand erfolgten 1997 bis 2000 ein erneuter Umbau und eine Komplettrenovierung. Danach öffnete das Gebäude als Haus des Gastes seine Pforten. Heute finden im Henni-Lehmann-Haus Veranstaltungen und Ausstellungen statt. Weiterhin können sich Urlauber hier mit Lesestoff versorgen. Den offiziellen Namen Henni Lehmann trägt das Gebäude seit Juni 2000. Damit möchte die Gemeinde die Erinnerung an die Verdienste Henni Lehmanns wach halten. Die Inselbibliothek am Wiesenweg in Vitte hat im Sommerhalbjahr donnerstags, freitags und samstags von 11 bis 15 Uhr geöffnet. Montags ist von 11 bis 14 Uhr offen.

Lietzenburg

Bei der Lietzenburg handelt es sich nicht um eine Burg im eigentlichen Sinne, sondern um eine denkmalgeschützte Jugendstilvilla, welche in Kloster zu finden ist. Der Bau stammt aus den Anfängen des 20. Jahrhunderts und wurde vom Maler Oskar Kruse in Auftrag gegeben. Der Künstler konnte sich durch einen Holzhandel ein gewisses Vermögen erwirtschaften und erwarb an höchster Stelle Klosters ein Grundstück, um sich dort ein Sommerhaus erbauen zu lassen. Der Name Lietzenburg wurde in Anlehnung an die Berliner Wohnadresse des Künstlers in der Lietzenburger Straße gewählt. Für die Errichtung des Gebäudes veranstaltete der Bauherr einen Architekturwettbewerb, den ein Berliner Unternehmen für sich entscheiden konnte.

Die Lietzenburg ist ein Backsteinbau und beherbergt 15 Zimmer. Das Bauwerk wurde schnell zu einem künstlerischen Mittelpunkt auf Hiddensee. Oskar Kruse versammelte zahlreiche Künstler und Autoren um sich, um ihnen die Schönheit und Abgeschiedenheit seines Sommerdomizils nahe zu bringen und zum künstlerischen Austausch anzuregen. Nach seinem Tod wurde die Tradition von den Erben, Bruder Max und dessen Frau Käthe, fortgeführt. In der Lietzenburg gingen Thomas Mann, Gerhart Hauptmann oder Albert Einstein ein und aus. Mit dem Aufleben der Künstlerkolonie in Vitte verlor das Anwesen seine Beachtung. Nach Ende des Zweiten Weltkrieges war das Gebäude ein Erholungsheim. Das Bauwerk wurde in den letzten Jahren umfassend saniert und kann heute von Feriengästen genutzt werden.



Natur auf Hiddensee

Ursprüngliche Landschaft und Steilküste

Hiddensee ist Natur pur und als Teil des Nationalparks Vorpommersche Boddenlandschaft eine der ursprünglichsten Regionen Deutschlands. In Bessin und Gellen befinden sich einige der letzten vollständig naturbelassenen Lebensräume unseres Landes. Hier haben einige seltene Tierarten Zuflucht und einen geschützten Lebensraum gefunden. Durch bestimmte Teile des Nationalparks werden regelmäßig Führungen angeboten und mit etwas Glück lassen sich seltene Vogelarten beim Brüten beobachten. Auch Kraniche und Gänse zählen zu den Bewohnern, die die Ruhe und Abgeschiedenheit der Natur auf Hiddensee zu schätzen wissen.

Von der Südspitze steigt die Insel nach Norden hin an und fällt als Steilküste wieder in die Ostsee ab. Am Ufer der Steilküste lassen sich Donnerkeile und Muscheln finden. Die Steilküste erreicht eine Höhe von bis zu 60 Metern. Hier sind die Spuren von Meer und Wind besonders deutlich zu sehen. Mit der Zeit kam es zu Spaltenbildungen und Uferabbrüchen. In das Gestein haben sich Höhlen eingegraben. Die Steilküste ist von Strand aus über zwei Treppen erreichbar. Diese sind am Ortsrand von Kloster und im Dornbuschwald, in Höhe der Gaststätte “Zum Klausner” zu finden.

Die Steilküste kann entlang des Hochuferweges begangen werden. Die Gefahr von Abbrüchen ist jedoch nicht zu unterschätzen. Die Wegführung wurde jüngst geändert. Aufgrund von Senkungen und Rissbildungen wurde die Wegstrecke vom Leuchtturm in Richtung Honiggrund weiter nach Osten verlegt. Der Hochuferweg ist gekennzeichnet und sollte von Urlaubern nur entlang der ausgewiesenen Streckenführung begangen werden.

Ein weiteres landschaftliches Kleinod ist die Dünenheide, eine der letzten ausgedehnten Heidegebiete an der deutschen Ostseeküste. Zwischen Neuendorf und Vitte ist ein 120 Hektar großes Heidegebiet zu finden. Nicht nur wenn die Heide im Spätsommer in leuchtendem Purpur erstrahlt, ist eine Wanderung entlang der kleinen Sandwege lohnenswert. Man genießt die Ruhe und stößt auf viele seltene Tier- und Pflanzenarten.

Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft - Nationalparkhaus Hiddensee

Der Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft ist der größte Nationalpark in Mecklenburg-Vorpommern. Deutschlandweit rangiert das 786 Quadratkilometer große Areal auf Platz 3. Seit dem 1. Oktober 1990 ist die abwechslungsreiche Lagunenlandschaft als Nationalpark geschützt. Den Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft macht die offene Ostsee etwa zur Hälfte aus. Hinzu kommen die Flachwassergebiete des Westrügener Boddens und der Darß-Zingster Boddenkette. Die Landmasse des Naturraumes besteht aus großen Teilen der Insel Hiddensee, des Darß und der Halbinsel Zingst. Über den genauen Verlauf der Nationalpark-Grenzen können sich Besucher im Nationalparkhaus informieren.

Das Ziel des Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft besteht darin, trotz unvermeidbarer Küstenveränderungen eine gewisse natürliche Dynamik des Lebensraums zu erhalten. Der Nationalpark ist ein beliebtes Touristenziel. Um ein besseres Verständnis für die Natur und den Erhalt der natürlichen Lebensräume zu bekommen, wurde für Besucher das Nationalparkhaus eingerichtet. Der Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft besitzt eine artenreiche Tier- und Pflanzenwelt. Kegelrobben lassen sich hier ebenso beobachten, wie Schweinswale, Fischotter, Rehe oder Mufflons. In den Boddengewässern überwintern und brüten Zugvögel. Beinahe 50 Fischarten sind im Bodden anzutreffen.

Wer den Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft besucht, sollte auch dem Nationalparkhaus einen Besuch abstatten. Die Einrichtung in Vitte auf Hiddensee weckt Verständnis für die Tier- und Pflanzenwelt und macht aufmerksam auf unsere Pflichten zum Schutz der Natur, welche auch die Inselurlauber betreffen. Auf die einzelnen Ausstellungsbereiche kann man sich anhand von Infotafeln einstimmen. Die Ausmaße des Nationalparks Vorpommersche Boddenlandschaft lassen sich anhand einer riesigen mit Drehelementen versehenen Karte erahnen. Vogelstimmen und Zugrouten geben Aufschluss über die Vogelwelt im Nationalpark. Ein Aquarium gibt Einblicke in das Leben im Bodden. Zahlreiche Mitmachelemente gestalten den Besuch auch für Kinder abwechslungsreich. Vor dem Nationalparkhaus wurde ein Erlebnispfad geschaffen. Hier lässt sich die Natur des Nationalparks hautnah erleben. Das Nationalparkhaus Hiddensee hat von April bis Oktober täglich von 10 bis 16 Uhr geöffnet. Im Winterhalbjahr wird eine Stunde früher geschlossen.



Museen auf Hiddensee

Fischereimuseum Neuendorf

Das Fischereimuseum "Lütt Partie" kann in Neuendorf besichtigt werden. Die Ausstellung wurde im früheren Reusenschuppen eingerichtet. Das Gebäude wurde im Jahre 1885 von den Mitgliedern der Standfischerkompagnie in Eigenregie erbaut. Eine Besonderheit ist die aus roten Klinkern bestehende Fassade, welche sich vom allgemein vorherrschenden Bild der geputzten und weiß gekalkten Fischerhütten unterscheidet. Bevor das Fischereimuseum “Lütt Partie” eingerichtet wurde, wurde der Schuppen durchweg von den Fischern genutzt. So lagerten bis zum Jahre 2005 im Reusenschuppen die Netze für den Fischfang.

Im Jahre 2009 konnte die umfassende Sanierung des Gebäudes abgeschlossen werden. Dabei lag das Hauptaugenmerk auf der Erhaltung der historischen Bausubstanz. Somit kann die Sammlung im Museum besonders authentisch präsentiert werden. Das Fischereimuseum “Lütt Partie” öffnete im April 2009 seine Pforten. Die Gestaltung der Ausstellung übernahmen die Neuendorfer Fischer. Da die Fischer das Museum auch betreuen, haben interessierte Besucher im Rahmen der Öffnungszeiten immer einen kompetenten Ansprechpartner vor Ort, um Fragen zu stellen und fach- und sachkundige Antworten darauf zu erhalten. Das Fischereimuseum “Lütt Partie” wird vom Förderverein Fischerpartie Neuendorf e.V. unterhalten. Der Eintritt für Besucher ist frei. Über Spenden ist der Verein dankbar. Die Ausstellung ist von Mai bis Oktober montags bis samstags von 14 bis 17 Uhr geöffnet.

Heimatmuseum

Das Heimatmuseum ist in der im Jahre 1890 errichteten Seenotrettungsstation untergebracht. Eine Interessengemeinschaft hat sich für die Einrichtung eines Museums stark gemacht und 1954 öffnete das Heimatmuseum seine Pforten. Anfänglich war der Seenotdienst der DDR noch im selben Gebäude untergebracht. Nach großzügigen Umbauarbeiten in den 1990er Jahren sind die Räumlichkeiten nun allein dem Museum vorbehalten. Die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger bezog im Hafen von Vitte Quartier.

Im Heimatmuseum wird in einer Dauerausstellung das Inselleben dokumentiert. Schwerpunkte der Ausstellung sind die Fischerei und Seefahrt, die Geschichte des Klosters, das Alltagsleben der Bewohner und die Geschichte und Bedeutung des Tourismus. Wertvollstes Exponat im Heimatmuseum ist eine Kopie des Hiddenseer Goldschatzes. Der Fund aus der Wikingerzeit ist im Original im Stralsunder Kulturhistorischen Museum zu sehen. Die ganze Vielfalt des Bernsteins können Besucher im Heimatmuseum im Bernsteinzimmer entdecken. Im Galerieraum finden Wechselausstellungen statt. Heimatforscher und Hiddensee-Fans können im Archiv in tausenden Fotografien und Akten stöbern. Ein Hauptanliegen der Museumsbetreiber besteht darin, die Ausstellungsinhalte familienfreundlich zu vermitteln. Das Museum ist täglich von 10 bis 16 Uhr geöffnet.

Gerhart-Hauptmann-Haus

Deutschlandweit werden mehrere Gerhart-Hauptmann-Museen unterhalten, so zum Beispiel in Erkner, Radebeul oder auf Hiddensee. Das Haus “Seedorn” in Kloster erwarb der Schriftsteller im Jahre 1930. Fortan weilte er bis zu seinem 81. Lebensjahr jeden Sommer gemeinsam mit seiner zweiten Frau Margarete auf der Insel. Die Gerhart-Hauptmann-Gedächtnisstätte wurde anlässlich des 10. Todestages des Autors im Jahre 1956 eingeweiht. Später wurde die Gedenkstätte um ein Museum erweitert. Die Gerhart-Hauptmann-Gedächtnisstätte genießt Besonderheit als eines der wenigen in seinem Originalzustand erhalten gebliebenen Dichterhäuser.

Im Gerhart-Hauptmann-Haus kann man einen realistischen Einblick in das Leben und Wirken des Dichters erhalten. Das Arbeits- und Abendzimmer kann ebenso besichtigt werden, wie die Schlafräume, der Weinkeller oder der Kreuzgang. Auch Terrasse und Park stehen Besuchern offen. Das Leben und Wirken des Autors wird in der Gedenkstätte separat in zwei Vitrinen gewürdigt.

Gerhart Hauptmann fühlte sich seit jeher mit der Insel verbunden. Bei einem Kurzbesuch im Jahre 1885 verliebte er sich in das Eiland und widmete der Insel das Gedicht “Mondscheinlerche”. Doch er benötigte ein halbes Jahrhundert, um hier dauerhaft sesshaft zu werden. Der Autor war von der Insel angetan und lobte ihren Zauber und Anmut, welchem sie ihm im hohen Alter schenkte. Seit 1926 war er Sommergast im Haus “Seedorn”. Nachdem er das Gebäude vier Jahre später erwarb, wurde es umgebaut und um ein Arbeitszimmer erweitert. Auf Hiddensee verfasste Gerhart Hauptmann zahlreiche seiner Werke, darunter “Versunkene Glocke”, “Iphigenie in Delphi” oder “Schluck und Jau”. Wie in der Gerhart-Hauptmann-Gedächtnisstätte zu erfahren ist, starb der Schriftsteller in Schlesien. Doch sein Leichnam wurde auf die Insel überführt und nun ruht Hauptmann unweit des Gerhart-Hauptmann-Hauses auf dem kleinen Inselfriedhof. Die Gedenkstätte ist das geistige Zentrum der Insel geblieben und häufiger Schauplatz von Lesungen und Konzerten. Geöffnet ist die Einrichtung vom Mai bis Oktober zwischen 10 und 17 Uhr. Im Winterhalbjahr ist von 11 bis 16 Uhr die Besichtigung möglich.

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