Baltrum Sehenswürdigkeiten

Baltrum hat trotz seiner geringen Größe einige Sehenswürdigkeiten zu bieten, die Sie sich bei einem Urlaub auf der Insel auf keinen Fall entgehen lassen wollten.

Baltrums Inselkirchen

Alte Inselkirche und Inselglocke

Die evangelische Alte Inselkirche wurde um das Jahr 1830 erbaut und ist damit die zweitälteste Kirche auf den ostfriesischen Inseln. Die geringe Größe der Kirche – hier finden nur etwa 50 Personen Platz – zeigt, wie dünn Baltrum zur Zeit des Kirchenbaus besiedelt war. Der rote Klinkerboden sowie die weißen Wände mit den blauen Bänken und der blauen Decke strahlen Gemütlichkeit aus. Das Gotteshaus wird im Sommer montags und freitags für Abendandachten sowie für Trauungen und Taufen von Inselgästen genutzt.

Direkt neben der Alten Inselkirche befindet sich ein hölzernes Gerüst mit einer kleinen Glocke, der Inselglocke Baltrum. Ursprünglich gehörte die Glocke zu einem niederländischen Schiff, das im 18. Jahrhundert vor der Küste Baltrums verunglückte. Heute dient sie als Kirchenglocke für die Alte Inselkirche und gilt als Wahrzeichen der ostfriesischen Insel, das sich auch im Wappen Baltrums wider findet. Gleichzeitig ist sie auch Namensgeber der Zeitschrift „Die Inselglocke“ die zwischen Frühling und Herbst jeweils sechs Mal vom Heimatverein Baltrum e.V. herausgegeben wird.

Evangelische Inselkirche

Die evangelische Kirche Baltrum löste die Alte Inselkirche als Gotteshaus für die evangelische Bevölkerung ab. Nach dem ersten Weltkrieg hatte die Alte Inselkirche einen großen Anstieg der Besucherzahlen zu vermelden, woraufhin das kleine, für nur 50 Personen ausgelegte Gebäude nicht geeignet war. In den Jahren 1929 und 1930 wurde dann die große evangelische Kirche errichtet. Hier finden rund 300 Personen Platz. 1959 wurde sie umgestaltet und erhielt ihre beiden Seitenschiffe. 1964/65 kam es zu weiteren Veränderungen: Mit der Erhöhung des Kirchturms und der Ergänzung der Kirchenglocke um zwei weitere Glocken erhielt sie ihre heutige Erscheinung.

Der Hauptgottesdienst am Sonntag findet in der großen evangelischen Kirche statt, genau wie der darauf folgende Kindergottesdienst. Die Abendandachten am Montag- und Freitagabend werden in der Saison traditionell in der Alten Inselkirche abgehalten. Die evangelische Kirche ist jedoch nicht nur ein Ort von Gottesdiensten: Vorträge, Gesprächsabende und Konzerte stehen regelmäßig auf der Tagesordnung. Und natürlich sind auch Taufen und Hochzeiten in der evangelischen Kirche Baltrum immer wieder ein ganz besonderes Ereignis.

Katholische Kirche

Eines der sehenswürdigsten Gebäude auf der Insel Baltrum ist wohl die katholische Kirche St. Nikolaus. Die Kirche wurde 1956 von dem Architekten Heinrich Feldwisch-Drentrup entworfen und ein Jahr später an Christi Himmelfahrt eingeweiht. Das Mauerwerk besteht aus Backstein, das Dach ist mit Reet gedeckt. Das Design der Kirche passt somit gut in das typisch friesische Bild der Insel.

Die Besonderheit der Kirche ist ihre Zweiteilung – es gibt eine Sommer- und eine Winterkirche. Die Sommerkirche ist ein nach oben offenes Atrium mit Grasboden, das Platz für bis zu 300 Gäste bietet. Die geschlossene Winterkirche ist ein kleiner Rundbau mit Spitzdach und fasst bis zu 50 Gäste. Bei Bedarf kann sie zur Sommerkirche hin geöffnet werden. Die Buntglasfenster wurden von der deutschen Künstlerin Margarete Franke kreiert. Der Altar hat die Form einer Muschel.

Unter den rund 500 Inselbewohnern gibt es nur sehr wenige Katholiken. Dies erklärt, warum die Sommerkirche größer ist als die Winterkirche: Im Sommer kommen viele Inselgäste in das Gotteshaus, um es zu besichtigen oder an Gottesdiensten teilzunehmen.



Baltrums Natur erkunden

Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer

Das Wattenmeer vor Baltrum zählt zum Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer, der vor der niedersächsischen Nordküste liegt. Der 345.800 ha große Nationalpark umschließt unter anderem die Inseln Juist, Norderney und Borkum. Neben der typischen Flora und Fauna des Wattenmeeres, der besondere Aufmerksamkeit gebührt, gehören Sandbänke, Salzwiesen, Strände, Dünen und Flussmündungen in die Nordsee zu den zu schützenden Lebensräumen dieses Parks.

Das Niedersächsische Wattenmeer ist seit 1986 als Nationalpark geschützt, was das Wattenmeer zu einem Großschutzgebiet auf Grundlage nationalen Naturschutzrechtes macht. Im Jahr 1993 wurde es von der UNESCO zum Biosphärenreservat erklärt. Schließlich handelt es sich bei diesem Ökosystem um ein in seiner natürlichen und kulturellen Ausprägung weltweit einzigartiges Gebiet, welches als Modellregion für nachhaltige Entwicklung dient. Das Zusammenleben von Mensch und Natur soll hier beispielhaft entwickelt und erprobt werden. Das deutsch-niederländische Wattenmeer wurde dann zu guter Letzt 2009 als UNESCO-Weltnaturerbe anerkannt. Die Voraussetzung dafür ist, dass das Gebiet durch nationales Recht wirkungsvoll geschützt ist. Der Titel Weltnaturerbe bezeichnet eine weltweit einmalige Naturlandschaft.

Nationalparkhaus Baltrum

Das Nationalparkhaus Baltrum gehört zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Insel. Baltrum befindet sich inmitten des niedersächsischen Wattenmeeres, das sowohl zum Nationalpark als auch zum Weltnaturerbe ernannt wurde. Die Nähe zur Natur macht sich hier natürlich bemerkbar: Im Nationalparkhaus stehen die Pflanzen- und Tierwelt des Wattenmeeres sowie Ebbe und Flut im Vordergrund.

Bereits 1987 wurde das Nationalparkhaus Baltrum im ehemaligen Schuppen der Reederei „Baltrum Linie“ eröffnet. Das heutige Nationalparkhaus existiert erst seit 2004 und ist vom Hafen aus direkt zu erkennen. Seit dem gleichen Jahr wird es vom BUND – dem Bund für Umwelt- und Naturschutz Deutschland e.V. – betrieben.

Der thematische Schwerpunkt des Nationalparkhauses sind die Gezeiten, also die durch Erde, Mond und Sonne hervorgerufenen Phasen Ebbe und Flut. Besonders anschaulich erklärt eine Gezeitensäule den Zusammenhang der Planeten mit dem Wasserstand. 2006 wurde dann auch der Gezeitenpfad eröffnet, auf dem man noch mehr über die Natur und die Gezeiten Baltrums erfahren kann. Neben den dauerhaften Informationen über Ebbe und Flut bietet das Nationalparkhaus Vorträge, Filme und Wattwanderungen an, um die Faszination des Themas mit allen Sinnen erfahren zu können.

Gezeitenpfad

Der Gezeitenpfad Baltrum ist ein rund 7 km langer Lehrpfad, der sich über verschiedene Stationen über die Insel erstreckt. Eröffnet wurde er im Jahr 2006 am Tag des 20-jährigen Jubiläums des Nationalparks Niedersächsisches Wattenmeer. Der Gezeitenpfad Baltrum führt von den Wattflächen im Hafen über die Küstenschutzanlagen im Westen und die Dünen bis hin zum Nationalparkhaus Baltrum. 18 Infostationen entlang des Lehrpfades geben Einblicke in die Inselgeschichte, den Tourismus auf Baltrum, den Küstenschutz und natürlich über Ebbe und Flut. Vier Stationen sind interaktiv und laden den Besucher zum Mitmachen ein.

Die erste Station ist ein bewegliches Modell aus Erde, Mond und Sonne, das die Entstehung der Gezeiten erklärt. Bei der zweiten Station können Interessierte mit einer handbetriebene Windmaschine und etwas Sand ausprobieren, wie Dünen entstehen. Die dritte Station besteht aus einer Wasserpumpe, mit der Grundwasser gewonnen werden kann, und einem dazu gehörigen Verteilersystem. In der vierten Station können in einem Experimentierbecken mit einer Wellenmaschine und einer Modelllandschaft eigene Versuche gemacht werden. Bei allen interaktiven Stationen befinden sich zusätzlich Infotafeln, so dass neben dem selbstständigen Experimentieren auch interessante Informationen nachgelesen werden können. Der Spaziergang über den Gezeitenpfad Baltrum wird so zu einer anschaulichen Entdeckungsreise.



Baltrums Geschichte auf der Spur

Historisches Pfahlschutzwerk

In Südwesten Baltrums – zwischen Westkopf und Hafen – befindet sich das „Historische Pfahlschutzwerk“. In den 1880er Jahren erbaut diente es ursprünglich als Wellenbrecher, um die ostfriesische Insel vor Sturmfluten und Hochwasser zu schützen. Die Holzkonstruktion maß zum Ende des 19. Jahrhunderts eine Länge von 300 Metern und bestand aus abgestützten Pfählen und Kanthölzern, die als Wellenbrecher das Wasser von der Insel abhalten sollten.
Da sich diese Konstruktion weder auf Baltrum noch auf den anderen ostfriesischen Inseln bewährte, wurde sie an einigen besonders gefährdeten Teilen durch stabileren Beton ersetzt. Der Teil, an dem man weiterhin auf die Holzpfähle zurückgreifen wollte, erfuhr zu Beginn der 1930er Jahre eine Erneuerung und wurde unter Denkmalschutz gestellt. Im Jahr 2008 gab es eine erneute Sanierung.

Heute gilt das historische Pfahlschutzwerk zu den interessantesten Sehenswürdigkeiten Baltrums, das man sich bei einem Urlaub auf der Insel auf gar keinen Fall entgehen lassen sollte. Inselgäste können hier eindrucksvoll erleben, wie sich die Inselbewohner vor vielen Jahren vor den Gewalten der Nordsee zu schützen versuchten.

Museum im alten Zollhaus

Wenn man in seinem Urlaub etwas über die Geschichte Baltrums erfahren möchte, ist man im Heimatmuseum im alten Zollhaus genau richtig. Am 24. Mai 2007 wurde es im ehemaligen Wohnhaus der Baltrumer Zollbeamten vom Heimatverein Baltrum e.V. eröffnet und lockt seitdem mit seiner Ausstellung Einheimische wie Gäste gleichermaßen an.

Das Untergeschoss des restaurierten Hauses beherbergt die Dauerausstellung. In vier Räumen und zwei Galerien werden in einem heimat- sowie einem naturkundlichen Teil anschaulich Informationen zur Inselgeschichte und zur Lebensweise der Insulaner gezeigt. Erklärungen und Geschichten zu einzelnen Objekten bekommt man durch einen Audio-Guide, der am Eingang des Museums ausgehändigt wird.

Zu Beginn der Dauerausstellung wird ein Einblick in die Schifffahrt gewährt, bevor es in die ehemalige „Mutterstube“ geht, ein Raum, in dem zwischen den 30er und 60er Jahren über 140 Kinder geboren wurden. Dem Tourismus – dem mittlerweile wichtigsten Wirtschaftzweig Baltrums – und dem Leben der Inselbewohner wird natürlich auch genug Platz gewidmet. Im Dachgeschoss werden wechselnde Sonderausstellungen gezeigt.

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