Berge und Felsformationen in der Sächsischen Schweiz
Die Barbarine
Die Barbarine ist der bekannteste freistehende Felsen im Elbsandsteingebirge. Der 42,7 Meter hohe Felsen zählt zum Massiv des Pfaffensteins und ist zu einem Wahrzeichen des Mittelgebirges geworden. Mit der Bezeichnung Barbarine ist eine Legende verbunden. So soll es sich um eine versteinerte Jungfrau handeln, welche von ihrer Mutter verwünscht wurde, da sie statt zum sonntäglichen Kirchgang aufzubrechen in die Wälder ging, um Heidelbeeren zu naschen.
Am Pfaffenstein befindet sich ein Aussichtspunkt, wo man auf Schautafeln auch eben diese Geschichte nachlesen kann. Neben der Barbarine hat der Pfaffenstein noch weitere Attraktionen zu bieten. So finden sich am Berg ein Wall aus der Bronzezeit, die Goldschmidthöhle oder der Jäckelfelsen. Daneben umfasst das Areal mehr als 30 Kletterfelsen.
Erste Versuche, die Barbarine zu besteigen, unternahm Felix Wendschuh im Jahre 1905. Die vollständige Erklimmung des Felsens gelang Rudolf
Fehmarn und Oliver Perry-Smith im selben Jahr. Seit dem Jahre 1978 ist der zum Ortsgebiet von Königstein zählende Felsen als Naturdenkmal ausgewiesen und darf nicht mehr bestiegen werden. Durch die jahrelange Nutzung als Kletterfelsen war es zu Schäden gekommen und das instabil gewordene Felsgestein wurde im Jahre 1946 mit Beton ausgegossen. 1964 wurde der Gipfelkopf untermauert und mit Stahlseilen gesichert.
Blick von der Sächsischen Schweiz auf die Elbe
© Thomas Quine / Flickr [CC BY 2.0]
Der Kuhstall
Als Kuhstall wird das zweitgrößte Felsentor der Sächsischen Schweiz bezeichnet. Das eindrucksvolle Naturdenkmal erhebt sich auf dem 337 Meter hohen Neuen Wildenstein und befindet sich südlich des Lichtenhainer Wasserfalls.
Im 15. Jahrhundert befand sich auf dem Bergrücken Burg Wildenstein. Das elf Meter hohe und 17 Meter breite Felsentor verdankt seinen Namen vermutlich den Bewohnern der einstigen Burg, welche ihr Vieh unter dem Kuhstall unterbrachten. Auch im 30jährigen Krieg soll das Felsentor ähnlichen Zwecken gedient haben.
Bei einer ersten touristischen Erschließung des Kuhstalls war auch die Bezeichnung "Wildensteiner Felsenhalle" im Gespräch. Die Bezeichnung konnte sich jedoch nicht durchsetzen. Bereits im frühen 19. Jahrhundert kam dem Kuhstall touristische Bedeutung zu. Das Felsentor zählte zu den wichtigsten Stationen am Malerweg und wurde von zahlreichen Malern und Schriftstellern besucht.
Seit 1824 existiert in unmittelbarer Nähe des Felsentores ein Berggasthaus. Auch durch die Kirnitzschtalbahn ist das Areal sehr gut erschlossen und auf kurzen Wegen erreichbar. Von der Aussichtsterrasse bietet sich ein schöner Ausblick auf die Kletterfelsen der Sächsischen Schweiz. Oberhalb des Kuhstalls führt die schmale Himmelsleiter zu den Überresten der einstigen Burganlage.
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Museen, Ausstellungen und Schaubergwerke
Eisenbahnwelten Rathen
In Rathen können Besucher die Mittelgebirgslandschaft der Sächsischen Schweiz aus einer neuen Perspektive erleben. Die Eisenbahnwelten in Rathen gelten als weltweit größte Gartenbahnausstellung der Spur G. Das Gelände der Eisenbahnwelten umfasst 5.800 Quadratmeter. Auf einer Gleislänge von 4,5 Kilometern verkehren bis zu 30 Züge im Dauerbetrieb. Der Miniaturlandschaft verleihen 200 Gebäude Gestalt.
Bei der Besichtigung der Eisenbahnwelten trifft man auf bekannte regionale Sehenswürdigkeiten, wie die Felsenbühne Rathen, Schloss Moritzburg oder die Sebnitztalbahn. Die Anlage ist zentral gelegen und vom Bahnhof Rathen nur wenige Schritte entfernt. Das Wegenetz der Modellbahnanlage ist barrierefrei angelegt. Geöffnet ist täglich zwischen 10 und 18 Uhr. Erwachsene kostet der Eintritt in die Modellbahnwelt sechs Euro. Kinder haben für vier Euro Zutritt.
Die Idee für die Eisenbahnwelten stammt von Lothar Hanisch. Der Modellbahnbegeisterte Stuttgarter erwarb im sächsischen Rathen einen Dreiseitenhof mit umliegendem Grundstück und verwandelte das Areal in ein Domizil für Eisenbahnfreunde, Radler und Wanderer. Die Entstehung der Anlage nahm zwei Jahre Bauzeit in Anspruch. Im Jahre 2007 konnte Eröffnung gefeiert werden. Über die Bezeichnung der Modellbahnanlage stimmten die Leser der Sächsischen Zeitung ab.
Miniaturpark Kleine Sächsische Schweiz
Der Miniaturpark Kleine Sächsische Schweiz ist im Dorf Wehlen zu finden bildet seit 1997 die Attraktionen der Sächsischen Schweiz im Miniaturformat ab. Im Miniaturpark Kleine Sächsische Schweiz sind Gebäude, Felsen, Fahrzeuge und Wasserläufe zu sehen. Bewegliche Modelle historischer Fahrzeuge gelten als Blickfang. So verkehren Schiffe auf der Elbe oder die historische Straßenbahn durchquert das Kirnitzschtal. Auch die berühmte Basteibrücke wurde im Maßstab 1:100 nachgebildet.
Der Miniaturpark Kleine Sächsische Schweiz verfügt über eine eigene Bildhauerwerkstatt und auch eine Schauwerkstatt ist der Einrichtung angeschlossen. Hier können Urlauber mitverfolgen, wie die kleinen Kunstwerke aus heimischem Sandstein Gestalt annehmen. Den Miniaturpark Kleine Sächsische Schweiz komplettieren der Park-Shop und ein Heimatkino. Die Anlage ist eingebettet in einen hübschen Landschaftsgarten, welcher über Ruhebänke und Aussichtspunkte verfügt.
Familie Lorenz hat sich mit viel Herzblut und Aufwand einen Traum erfüllt und auf dem Gelände eines einstigen Hühnerstalls mit der Errichtung eines Erlebnisparks begonnen. Mittlerweile können 58 Modelle besichtigt werden. Diese sind allesamt in aufwendiger Handarbeit entstanden und zeigen Sehenswürdigkeiten und Attraktionen der Sächsischen Schweiz en Miniatur.
Einkehrmöglichkeiten bietet die Gaststätte "Zur alten Säge". Für den Park werden acht Euro Eintritt verlangt. Die Familienkarte kostet 19,50 Euro. Geöffnet ist zwischen April und Oktober.
Besucherbergwerk Marie-Luise-Stollen
In Berggießhübel finden Besucher das Besucherbergwerk "Marie-Luise-Stollen", welches nicht nur Einblicke in den einst harten Alltag der Bergleute gibt, sondern auch als binationale Bildungsstätte und als Touristeninformation fungiert.
Das Besucherbergwerk ist zwischen Juni und September von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Führungen finden zu jeder vollen Stunde statt. Da im Bergwerk ganzjährig Temperaturen von acht Grad herrschen, sollten Besucher eine warme Jacke im Gepäck haben. Auch festes Schuhwerk wird für die gefahrlose Begehung des Stollens benötigt. Der Eintritt beträgt für Erwachsene fünf Euro. Kinder zahlen drei Euro.
Mit dem Abbau von Eisenerzen wurde in der Region bereits um 1230 begonnen. Im Jahre 1300 entstand Gottleuba als Bergarbeitersiedlung. Die Entwicklung des Bergbaus nahm ihren Lauf und im 16. Jahrhundert galt Eisen aus Berggießhübel als hochwertigstes in ganz Sachsen. Im Jahre 1726 wurde der heutige Marie-Luise-Stollen aufgefahren.
Die Anlage wurde 1875 erweitert und es entstand das Mundloch, welches dem Besucherbergwerk "Marie-Luise-Stollen" noch heute sein Gesicht verleiht. Ende des 19. Jahrhunderts wurde der Bergbau in der Sächsischen Schweiz eingestellt. Im Jahre 2000 wurde mit der Sanierung des Stollens und den Planungen für das Besucherbergwerk "Marie-Luise-Stollen" begonnen. Sechs Jahre später fand die feierliche Eröffnung statt.
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Kultur und Unterhaltung in der Sächsischen Schweiz
Felsenbühne Rathen
Die Felsenbühne Rathen befindet sich am idyllischen Wehlgrund, zu Füßen der Bastei und der Felsenburg Neurathen. Das Freilichttheater wurde im Jahre 1936 erbaut und gilt mit einer Kapazität von 2.000 Plätzen als größte Naturbühne in Sachsen.
Vor der Felsenkulisse lassen sich besonders dramatische Stücke eindrucksvoll in Szene setzen. Davon zeugen die Aufführungen von "Wilhelm Tell" oder "Die Räuber". Von der Felsenbühne Rathen ließen sich auch viele Künstler inspirieren. So holte sich Carl Maria von Weber hier Anregungen für die Wolfsschlucht-Szene aus dem "Freischütz".
Heute werden auf der Felsenbühne neben klassischen Werken auch moderne Stücke oder Aufführungen für Kinder gezeigt. Spielbetrieb herrscht zwischen Mai und September. In diesem Zeitraum gehen etwa 90 Vorstellungen über die Bühne. Jährlich besuchen mehr als 40.000 Menschen die Naturbühne. Karten für die Veranstaltungen kosten zwischen 7 und 20 Euro.
Eröffnet wurde die Felsenbühne Rathen im Mai 1936 mit dem "Basteispiel". Damals hatten 200 Einwohner Rathens Rollen übernommen und hinter den Kulissen mitgearbeitet. Vorrangig sollten auf der Naturbühne regionale Stücke zur Aufführung gebracht werden. 1938 fanden die ersten Karl May Festspiele statt. Während des II. Weltkrieges ruhte der Spielbetrieb und wurde erst im Jahre 1946 wieder aufgenommen. Seit dem Jahre 1954 wird die Felsenbühne Rathen von den sächsischen Landesbühnen verwaltet.
Elbe-Freizeitland Königstein
Das Elbefreizeitland Königstein gilt als Attraktion in der Gemeinde Königstein. Die Anlage befindet sich unmittelbar am Elbufer, zu Füßen der berühmten Festung Königstein. Der familienfreundliche Freizeitpark bietet einen ansprechenden Mix aus Unterhaltung, Entspannung und Aktivitäten.
Im Elbefreizeitland Königstein wird Kindern jeden Alters und deren Eltern eine Menge geboten. Dabei wird der Bezug zum Feriengebiet Sächsische Schweiz hergestellt. So kann die Anlage mit dem nostalgischen Elbe-Express durchquert werden, oder Besucher können im Miniaturenpark dem Verlauf der Elbe folgen, welcher von der Quelle in Tschechien bis zur Nordseemündung anschaulich dokumentiert wird.
Muskelkraft ist gefragt, wenn man im Elbefreizeitland Königstein die Hochbahn "Sky-Rail" bewältigen möchte. In den verwinkelten Gassen des Erlebnislabyrinths sind Konzentration und Orientierung gefragt. Viel Spaß haben Kinder auf dem Abenteuerspielplatz oder am Kletterberg. Auch die mit 15 Metern höchste Freifallrutsche Deutschlands zählt zu den Attraktionen im Elbefreizeitland Königstein.
Im Gasthaus Bomätscher können sich die Parkbesucher kulinarisch verwöhnen lassen. Saisonale Veranstaltungen gestalten den Aufenthalt abwechslungsreich. Für Erwachsene kostet der Freizeitpark elf Euro Eintritt. Kinder bezahlen acht Euro. Eine Familienkarte ist für 38 Euro erhältlich.
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Die Sächsische Schweiz entdecken
Kirnitzschtalbahn
Die Kirnitzschtalbahn ist eine Überlandbahn, welche vom sächsischen Bad Schandau auf einer Länge von 7,9 km zum Lichtenhainer Wasserfall verkehrt. Es handelt sich dabei um die kleinste sächsische Straßenbahn und die einzige Bahn, welche durch einen Nationalpark führt.
Die im Jahre 1898 erbaute Bahn diente von Anfang an touristischen Zwecken. Der Betrieb wurde mit sechs Triebwagen, welche zwischen Mai und Oktober verkehren, aufgenommen. Bereits im ersten Jahr konnten mit der Kirnitzschtalbahn 80.000 Fahrgäste befördert werden.
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© Torsten Maue / flickr [CC BY 2.0]
Die Strecke der Kirnitzschtalbahn beginnt am Stadtpark Bad Schandau. Es wurden sieben Haltestellen eingerichtet, welche sich unweit von Wanderwegen und Ausflugsgaststätten befinden. So lassen sich das Kletterrevier der Schrammsteine oder das Felsentor Kuhstall von der Kirnitzschtalbahn bequem erreichen.
Am Zielpunkt der Strecke befindet sich der im Jahre 1830 künstlich angelegte Lichtenhainer Wasserfall. Die Bahn verkehrt ganzjährig. Im Sommer werden drei Touren im Halbstundentakt angeboten. Im Winter verkehrt alle 70 Minuten eine Bahn. Eine Einzelfahrt kostet 4 Euro. Für eine Tageskarte müssen 7 Euro bezahlt werden.